Kirche auf den Philippinen bekennt sich zur Synodalität

Zu demütiger Kirche heranwachsen

Mit einem Bekenntnis zu Reformen in der katholischen Kirche ist die viertägige "nationale synodale Beratung" auf den Philippinen zu Ende gegangen. Konkrete Schritte zur Umsetzung der Ergebnisse wurden nicht bekanntgegeben.

Flagge der Philippinen (dpa)
Flagge der Philippinen / ( dpa )

Man verpflichte sich "der Synodalität - schauen, hören und lieben - als unsere Vorgehensweise, damit wir zu einer demütigen, einladenden und inklusiven Kirche heranwachsen können", erklärte Bischof Pablo Virgilios David am Montag als Vorsitzender der Bischofskonferenz.

"Transparent und mitfühlender"

Der Bischof weiter: "Wir haben starke Stimmen gehört, die uns, geweihte Personen und Laienmitarbeiter, aufforderten, dem Aufruf zur Bekehrung zu folgen, unsere Wohlfühlzone zu verlassen, einladend, transparent und verantwortlich und mitfühlender zu sein." Die Kirche wolle Türen zu guter Regierungsführung, der Sorge um die Schöpfung und zur Erneuerung von Strukturen und Diensten öffnen.

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige katholisch geprägte Land Asiens. Die Kirche hat aber seit dem von ihr mitinitiierten Sturz von Diktator Ferdinand Marcos Sr. 1986 kontinuierlich an Einfluss verloren. Jenseits der auf den Philippinen allerorten erfahrbaren Volksfrömmigkeit wenden sich viele Gläubige wegen Themen wie Sexualität, Homosexualität und Ehescheidung von der Kirche ab.

Zuletzt musste sie eine schwere Niederlage bei ihrem Appell an die Gläubigen einstecken, der Familie Marcos kein politisches Comeback zu ermöglichen. Obwohl sich Bischöfe, Priester und Ordensleute in nie da gewesenem Ausmaß gegen Marcos Jr. und für seine Konkurrentin Leni Robredo in den Wahlkampf eingemischt hatten, wurde der Sohn des Diktators im Mai klar zum neuen Präsidenten gewählt.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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