Ein 17-jähriger Afghane hatte am Montagabend Passagiere mit einer Axt in einem Regionalzug angegriffen. Nachdem ein Mitreisender die Notbremse gezogen hatte, kam der Zug im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld zum Stehen. Der Afghane floh und verletzte fünf Menschen, zum Teil schwer. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wurde im Zimmer des Mannes eine handbemalte Flagge der islamistischen Terrormiliz IS gefunden.
Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann reagierte bestürzt. "Man ist in einem solchen Moment sprachlos", sagte er. Wichtig sei die Aufklärung der Hintergründe. Zugleich warnte er davor, alle Asylsuchenden unter Generalverdacht zu stellen. Die beiden großen Kirchen hatten noch am Dienstag zu einem Ökumenischen Gebet für die Opfer und deren Angehörige in den Würzburger Dom eingeladen.
Der Vorsitzende des Würzburger Diözesan-Caritasverbands, Domkapitular Clemens Bieber, forderte Bund, Länder und Kommunen dazu auf, die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände im Engagement für die Integration besonders bei jungen Flüchtlingen noch stärker als bisher zu unterstützen.
(kna)