Er ist der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz und äußerte sich am Dienstag in Fulda. Mission oder auch Evangelisierung hat aus Schicks Sicht immer eine soziale Dimension. Berühmte Missionare seien oft Pioniere der Bildung und der Gesundheitsversorgung gewesen.
Auch das Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit gehörten aus christlicher Sicht zur Verkündigung des Reiches Gottes. Die "Förderung einer Solidaritätskultur" stehe gegen eine "folgenlose Wohlfühlspiritualität auch im Christentum". Katholischen Glauben könne es nicht ohne Bereitschaft zur Solidarität geben.
Auch die Bewahrung der Schöpfung, also Umweltschutz, gehöre zum Christentum, so Schick. Das Internationale katholische Missionswerk missio Aachen sieht das Dokument als eine Ermutigung an, "die Frage nach einem zeitgemäßen Missionsverständnis immer wieder neu zu stellen".
Es gehe um Fragen einer zeitgemäßen Verkündigung des Evangeliums in den verschiedenen Lebenssituationen und Kulturen sowie um einen tragfähigen interreligiösen Dialog, betonte der Leiter der missio-Abteilung Theologische Grundlagen, Klaus Vellguth, in einem Blog-Beitrag am Mittwoch.
Zudem gehe es um die Gestaltung gendergerechter Beziehungen und ein Aufbrechen überholter Macht- und Rollenmodelle. Schick stellte am Rande der Herbstvollversammlung der Bischöfe ein 74-seitiges Papier mit dem Titel "Evangelisierung und Globalisierung" vor. Anlass ist der von Papst Franziskus ausgerufene außerordentliche Monat der Weltmission im Oktober unter dem Motto "Getauft und Gesandt".
Das Bischofswort will die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte analysieren und fragt nach einer Weiterentwicklung des Begriffs der christlichen Mission. Die Kirche könne Menschen nur erreichen, wenn sie die Weltsituation, Lebenswelten und kulturelle Entwicklungen begreife und berücksichtige. (KNA/Stand: 30.09.2019)