Gerade wenn die Kirchen in der Öffentlichkeit an Bedeutung verlieren, brauche es ein "gemeinsames christliches Zeugnis", sagte Sternberg am Samstag beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT). Dabei könne Ökumene nicht von oben verordnet werden. "Ökumene wächst und lebt an der Basis, in den Gemeinden und in den konfessionsverbindenden Familien."
Sternberg sagte, es sei dramatisch und sehr schmerzlich, wenn inzwischen auch "Katholikinnen und Katholiken aus dem innersten Kreis" die Kirche verließen. Dies habe er beispielsweise auch den Mitbegründerinnen der Initiative Maria 2.0 gesagt.
Sternberg betonte, es sei entscheidend, bei der Missbrauchsaufarbeitung und bei drängenden Kirchenreformfragen voranzukommen. Zugleich sollten Kirche und Glaube aber nicht auf Problemfelder reduziert werden. "Kirche ist mehr als ein Verein, mehr als eine violette Soutane oder eine rote Kappe. Kirche ist für mich das, was ich in der Liturgie erlebe, in der Glaubensweitergabe, im Einstimmen in eine 2.000-jährige Tradition." Ohne Kirche drohe dieser Glaube, schon in wenigen Generationen zu verschwinden.