Angesichts der aktuellen Frage der Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer und ihrer Aufnahme sei das Ziel erneut nicht erreicht worden, sagte der Erzbischof von Ferrara, Giancarlo Perego.
"Wenn die libysche Küstenwache verstärkt wird, bleiben die Probleme ungelöst und das Europa der Solidarität erleidet erneut eine Niederlage", so Perego laut der Tageszeitung "Avvenire" am Mittwoch. Er war früher auch für Migration bei der Italienischen Bischofskonferenz verantwortlich.
Verlagerung der Probleme
Es sei bei dem Treffen am Dienstag hauptsächlich um eine "Schwächung der Seenotrettung" gegangen sowie um eine Verstärkung der "Triton"-Mission der europäischen Agentur Frontex, "wobei wir jedoch nicht wissen, in welche Richtung das geht".
Der Migrationsverantwortliche von Caritas Italien, Oliviero Forti, warf den Teilnehmern des Treffens eine Verschiebung der Probleme vor: "Man versucht, die Kern-Frage der Verteilung unter den Mitgliedsstaaten auf die Frage der Seenotrettung abzulenken", erklärte er.
Pläne für Rückkehrer
Es gehe nicht nur darum, Menschenleben zu retten, sondern es müsse auch Pläne geben, diese Personen aufzunehmen und auf die verschiedenen Länder aufzuteilen.
Bei dem Frontex-Treffen am Dienstag in Warschau wurde eine bilaterale Arbeitsgruppe zwischen Frontex und Italien beschlossen, die Lösungsvorschläge erarbeiten soll. Dabei geht es unter anderem um die EU-Mission "Triton", die sich an der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer beteiligt.
Zudem ging es bei dem Treffen um die Verbesserung der Rückkehr von Migranten, die abgelehnt wurden und für die Frontex auch zuständig ist.