Kirche: Jugendarmut stärker bekämpfen

Wenn die Armut älter wird

Die katholische Kirche mahnt dazu, die Jugendarmut stärker zu bekämpfen. Die 15- bis 24-Jährigen seien die Altersgruppen mit dem höchsten Armutsrisiko, sagte der langjährige Jugendbischof Franz-Josef Bode bei der zentralen Auftaktveranstaltung zum bundesweiten Josefstag in Essen.

 (DR)

Der Josefstag findet am Freitag zum vierten Mal statt. Unter dem Motto «Jugend braucht Perspektive» werden katholische Bischöfe und andere Verantwortungsträger rund 50 Einrichtungen der Jugendsozialarbeit in Deutschland besuchen.

Kinderarmut rufe völlig zurecht Betroffenheit in Gesellschaft und Politik hervor, so Bode. «Aber was, wenn die Armut älter wird, wenn aus dem erbarmungswürdigen Fünfjährigen ein enttäuschter, resignierter und vielleicht auch zorniger Fünfzehnjähriger geworden ist?» Dann habe der Sozialgedanke in der öffentlichen Diskussion meist ausgedient, und der Ruf nach Ordnungspolitik werde lauter. Jedoch gebühre gerade Jugendlichen, die vielleicht in sozial schwachen Familien aufgewachsen seien, Respekt und Unterstützung. Das gelte besonders für die Bereiche Bildung und berufliche Ausbildung, so Bode. Der Osnabrücker Bischof war bis Februar Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Träger des zum vierten Mal begangenen Josefstages sind der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj). Josef ist der Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen.