Theologin Enxing fordert ein "Jahr der Reue" für die Kirche

"Kirche kann nicht so weitermachen wie bisher"

Die Missbrauchsaufarbeitung ist in vollem Gang. Nun regt die Theologin Julia Enxing mit Blick auf den Missbrauchskandal in der katholischen Kirche ein "Jahr der Reue" an. Dabei verweist sie auf Initiativen von Johannes Paul II.

Mann im Gebet / © Jaroslav Moravcik (shutterstock)

In Deutschland und auch anderswo habe es keinen Prozess gegeben, der die Reflexion eingeleitet hätte, um sich mit den eigenen Vergehen auseinanderzusetzen, sagte die Professorin für systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der TU Dresden am Freitag dem Deutschlandfunk. Sie verwies auf Papst Johannes Paul II., der demnach im Jahr 2000 ein Schuldbekenntnis gesprochen und ein Nachdenken angeregt hatte.

"Kirche kann nicht so weitermachen wie bisher"

Enxing verspräche sich viel davon, "wenn es so etwas gäbe wie ein Jahr der Reue, wie eine Kommission, die sich wirklich aus denjenigen, die betroffen sind, zusammensetzt mit denjenigen, die Kirche repräsentieren und gemeinsam überlegen, wie ein Zeichen, ein geeignetes Zeichen aussehen könnte".

"Kirche kann nicht so weitermachen wie bisher", betonte die katholische Theologin. Sie hoffe, dass das endlich klar sei. "Und vielleicht muss auch noch etwas passieren, um den Leidensdruck zu erhöhen." Aber langfristig gesehen könne es besser werden.


Quelle:
KNA