Lateinamerika heißt auch der "katholische Kontinent". Mehr als 520 Millionen und damit über 40 Prozent aller getauften Katholiken leben in dieser Weltregion, die maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Rund 80 Prozent der Menschen in Lateinamerika sind katholisch.
Exakte Zahlen sind problematisch. Der Vatikan verzeichnet die Zahl der katholischen Taufen; eine mögliche Abwanderung zu evangelikalen Pfingstkirchen ist damit nicht erfasst. Für internationale Vergleichszahlen fehlen oft vergleichbare Zensusdaten.
Das Annuarium Statisticum Ecclesiae (kirchliches Jahrbuch) verzeichnet für Brasilien 170 der rund 201 Millionen Einwohner als katholisch. Damit ist Brasilien das größte katholisch geprägte Land der Welt, gefolgt von Mexiko mit offiziell 118 Millionen. Die nächstgrößeren Länder Lateinamerikas sind Kolumbien mit 47 Millionen, Argentinien mit 41,6 Millionen und Peru mit 30,8 Millionen.
Insgesamt gibt es in Lateinamerika 815 Bistümer bzw. verwandte "Jurisdiktionen" mit 727 Diözesanbischöfen. Allein in Brasilien gibt es 274 Diözesen; die Bischofskonferenz zählt 453 Mitglieder. Auch von den rund 35.800 Pfarreien Lateinamerikas befindet sich knapp ein Drittel in Brasilien.
(Quelle: KNA)