Die Wurzel des Konflikts liege in der Besetzung der Palästinensergebiete; die Beendigung dieser hänge "im Wesentlichen vom Besatzer ab", heißt es in der in Jerusalm veröffentlichten Erklärung. Israelische Gesetze und einzelne Politiker sowie das harte Vorgehen gegen Palästinenser schürten weiter die Gewalt.
Die israelische Rechtspraxis sowie "Ermordungen, Festnahmen, Landenteignungen, die Trennung von Familien und tägliche Frustrationen" führten zu einem Ausbruch von Gewalt "vor allem bei jungen Menschen, die überzeugt sind, nichts zu verlieren zu haben, weil sie keine Zukunft sehen", so die gemeinsame Kommission der Bischöfe aus Israel, den Palästinensergebieten, Jordanien und Zypern.
Forderung nach Beendigung der Besatzung
Die Stellungnahme verurteilt die "Gewalt auf beiden Seiten", weist aber die Darstellung zurück, der aktuelle Konflikt werde von palästinensischer Seite angeheizt. Was als Aufstachelung bezeichnet werde, sei teils nur die Erzählung palästinensischer Eltern an ihre Kinder von "der Entstehung und dem andauernden Drama des palästinensischen Exils". Die einzige Möglichkeit, dies zu beenden, sei die Beendigung der Besatzung.
Die Kommission verweist auf eine Anfang März veröffentlichte Umfrage des Washingtoner Pew Research Institutes, nach der 48 Prozent der Israelis eine Ausweisung oder Umsiedlung der arabischen Bewohner des Landes befürworten. Die Studie offenbare eine tiefe soziale, politische und religiöse Spaltung der israelischen Gesellschaft. Israel sei "weniger demokratisch, weniger egalitär, weniger frei als je zuvor".
Unterdessen gehe der "palästinensische Widerstand" mit Stichwaffen-Attacken weiter. In dem Zusammenhang seien in den zurückliegenden fünf Monaten mehr als 30 Israelis, vier Ausländer und über 180 Palästinenser getötet worden. Zwei Drittel der Palästinenser seien "bei angeblichen Angriffen auf Israelis" erschossen worden, die übrigen bei Zusammenstößen zwischen palästinensischen Jugendlichen und israelischem Militär.