"Kirche in Not" finanziert Projekt für Christen in Syrien

Obdachlosen einen Wohnraum bieten

Einen Monat nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei hat "Kirche in Not" im syrischen Aleppo ein Projekt für obdachlos gewordene Christen gestartet. Es werden Mietbeihilfen an rund 450 christliche Familien gezahlt.

Zerstörte Häuser nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien / © Murat Kocabas (dpa)
Zerstörte Häuser nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien / © Murat Kocabas ( dpa )

Diese sind in vorübergehenden Unterkünften untergekommen, wie das katholische Hilfswerk in München mitteilte. Es arbeite dabei mit dem Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo zusammen, dem katholische, orthodoxe und protestantische Christen angehörten.

Hunderte Häuser nicht bewohnbar

Nach ersten Untersuchungen seien in Aleppo hunderte Häuser nicht bewohnbar, sagte der Projektreferent Xavier Bisits. Einige müssten abgerissen, andere könnten vielleicht in Stand gesetzt werden. Nach wie vor kampierten viele Menschen in ihren Autos oder auf dem Boden von Kirchen und Gemeindesälen.

"Die betroffenen Familien brauchen jetzt vor allem einen sicheren Ort", so Bisits. Viele seien infolge des Krieges und der Inflation mittellos.

Wohnraum für Menschen suchen

Aufgabe der lokalen Projektpartner sei es, nun nach Wohnraum für die Menschen zu suchen, heißt es. "Kirche in Not" werde für die ersten sechs bis zwölf Monate die Miete übernehmen.

Ein Mensch sitzt in den Trümmern nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien / © Boris Roessler (dpa)
Ein Mensch sitzt in den Trümmern nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien / © Boris Roessler ( dpa )

Darüber hinaus hätten die christlichen Kirchen in Aleppo bereits ein Ingenieur-Komitee beauftragt, um die Schäden an den Häusern von Gemeindemitgliedern zu erfassen und die Wiederaufbaukosten zu kalkulieren.

Das Hilfswerk hatte nach eigenen Angaben bereits unmittelbar nach dem Beben Soforthilfen in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung gestellt. Von dem Geld sollten Diözesen, Klöster und Pfarrgemeinden in besonders betroffenen Gebieten wie Aleppo oder Latakia die Überlebenden des Erdbebens mit Lebensmitteln, Decken und weiteren Hilfsgütern versorgen.

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
Quelle:
KNA