Es reagiere damit auf die wiederholten Hilferufe der syrischen Projektpartner. Ursächlich für die Not seien nicht nur die weiter andauernden Kämpfe in einigen Regionen und die schwerwiegenden Kriegsschäden, sondern auch Wirtschaftssanktionen, die das Ausland über Syrien verhängt habe.
Sorge um die Zukunft der Kinder
Ein Viertel der neu aufgelegten Hilfsmaßnahmen kommen laut Mitteilung christlichen Kindern und Jugendlichen zugute. Gerade die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder sei für viele Familien ein Auswanderungsgrund.
"Kirche in Not" habe deshalb in Homs und Damaskus Stipendienprojekte gestartet, um Schul- und Studiengebühren für mittellose Familien zu übernehmen. Diese kämen über 1.200 Schülern und rund 550 Studenten zugute. Zudem werde es Hilfen für Schulanfänger aus 300 notleidenden Familien in der syrischen Hauptstadt geben.
Kindheit wiederentdecken
Ein besonderes Augenmerk liege auch auf der Betreuung von Kindern, die unter Kriegstraumata litten, heißt es. In Aleppo habe die armenisch-katholische Gemeinde das Projekt "Let me live my childhood" initiiert. Mädchen und Jungen solle ermöglicht werden, nach Jahren des Krieges ihre Kindheit wiederzuentdecken, erneut spielen zu lernen sowie das Grauen zu überwinden, erklärte der zuständige Pfarrer Antoine Tahan.
Neben Freizeitangeboten für Kinder werde auch psychologische Unterstützung für die Familien angeboten.
Aufbauhilfen für zerstörte Kirchen
Zum neuen Maßnahmenpaket des Hilfswerks gehörten zudem umfangreiche Aufbauhilfen für zerstörte Kirchen und Kathedralen, Förderprogramme für Priesterseminaristen und Mittel für den Lebensunterhalt von Geistlichen. Oft würden davon auch Hilfen für notleidende Gemeindemitglieder, aber auch muslimische Nachbarn finanziert, erklärte der maronitisch-katholische Erzbischof Joseph Tobji aus Aleppo.
Das Kirchenportal sei die erste Tür, an die die Menschen klopften, wenn sie Hilfe bräuchten. Vielfach seien die christlichen Kirchen die einzigen Institutionen, die langfristig helfen würden.