Kirche in Pakistan leidet sehr unter Inflation

Die höchste Inflation Asiens

Die katholische Kirche in Pakistan fordert die Politik zum geschlossenen Handeln zur Rettung der angeschlagenen Wirtschaft auf. Alle Politiker sollten überparteilich "für den Fortschritt und den Wohlstand des Landes arbeiten".

Christen in Pakistan / © Asianet-Pakistan (shutterstock)
Christen in Pakistan / © Asianet-Pakistan ( shutterstock )

Sie sollten nicht auf ihre politischen Vorteile bedacht sein, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Arshad, laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews. Pater Mario Rodrigues, Rektor der St. Patrick's High School in Karatschi, sagte laut Ucanews, die Inflation betreffe besonders stark die Armen. "Die mittlere und untere Mittelschicht leidet sehr. Die Inflation bringt uns wirklich um."

Die Inflation im mehrheitlich islamischen Pakistan lag im Mai bei knapp 38 Prozent und ist damit die höchste in Asien. Das Wachstum des Bruttoinlandprodukts betrug 2022/2023 nur rund 0,3 Prozent, da Landwirtschaft, Industrie und Exportsektor aufgrund der Rekordinflation und den Folgen der verheerenden Überschwemmungen im vergangenen Jahr wirtschaftliche Einbrüche hinnehmen mussten.

Erdrückende Schulden

Gestiegene globale Rohstoffpreise, Unterbrechungen von Lieferketten, die Folgen des Russland-Ukraine-Krieges, die Abwertung der pakistanischen Rupie sowie die politischen Unruhen im Land sind nach Ansicht von Experten die Haupttreiber der Inflation.

Im jüngst vorgelegten, umgerechnet rund 47 Milliarden Euro umfassenden Staatshaushalt für 2023/2024 ist gut die Hälfte für den Schuldendienst vorgesehen.

Die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing "Germany Trade & Invest" nannte im Mai die finanzielle Lage Pakistans "prekär". Es gebe kaum Rücklagen in ausländischer Währung.

Drohende Umweltkatastrophen

Im Fiskaljahr 2021/22 habe die Staatsverschuldung bei 77,8 Prozent des BIP gelegen. Rund 40 Prozent aller Einnahmen der Regierung seien für Kredittilgungen benötigt worden. Das sei weltweit der dritthöchste Wert hinter Sri Lanka und Ghana.

Unterdessen droht Pakistan mit Zyklon "Biparjoy" die nächste Umweltkatastrophe. Nach Behördenangaben wird der «sehr schwere Zyklon» spätestens am Donnerstag auf die Küstenregion zwischen der Provinz Sindh mit der Hauptstadt Karatschi und dem indischen Bundesstaat Gujarat mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern treffen.

Quelle:
KNA