Es sei Wunsch der Regierung, dass die Kirche diesen Prozess begleite, betonte Humberto de la Calle, Leiter der Verhandlungsdelegation der Regierung in den Gesprächen mit der FARC, nach einem Treffen mit Kardinal Ruben Salazar Gomez und Vertretern der Kolumbianischen Bischofskonferenz.
Innenminister Juan Fernando Cristo sagte dem TV-Sender RCN, die Kirche sei in allen Konfliktzonen vor Ort präsent. Die Aufgabe der Kirche, der sozialpastoralen Arbeit und aller religiösen Organisationen sei fundamental für eine Sicherung des Friedens.
Gespräche mit FARC fortsetzen
Unterdessen erklärte Präsident Santos, dass die Gespräche mit den Kritikern des Friedensprozesses fortgesetzt werden sollen, um einen breiten Konsens für ein neues Abkommen zu erzielen. Am Freitag will eine Regierungsdelegation nach Kuba fliegen, um dort die Gespräche mit der FARC fortzusetzen.
Nach vierjährigen Verhandlungen hatten sich Regierung und FARC auf einen Friedensvertrag verständigt, der zunächst unterschrieben, anschließend aber bei einer Volksabstimmung abgelehnt wurde. Für seine Bemühungen wurde Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Verhandlungen mit Kritikern
Santos versucht seitdem, in Gesprächen mit der FARC sowie mit den Kritikern der Vereinbarung eine Verhandlungslösung zu finden. Der Waffenstillstand zwischen beiden Seiten wurde inzwischen bis Ende Dezember verlängert. In dem über fünf Jahrzehnte andauernden Konflikt kamen rund 270.000 Menschen ums Leben; die Zahl der Binnenflüchtlinge wird auf acht bis neun Millionen Menschen geschätzt.