Es sei schon unfassbar genug, dass sich Jüdinnen und Juden auch 78 Jahre nach der Schoah in Köln und in Israel nicht sicher fühlen könnten, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Stellungnahme des evangelischen Stadtsuperintendenten Bernhard Seiger, des katholischen Stadtdechanten Robert Kleine und des Vorsitzenden des Katholikenausschusses, Gregor Stiels.
"Umso unverständlicher ist es, dass man in dieser Stadt einem Musiker eine Bühne bietet, der antisemitistische Verschwörungsideologien und Israelfeindlichkeit verbreitet."
Mitbegründer der Band "Pink Floyd"
Der Mitbegründer der Band "Pink Floyd" trat in der Vergangenheit immer wieder mit antiisraelischen Aktionen in Erscheinung. Zuletzt hatten sich auch frühere Bandkollegen von Waters distanziert. Bereits im vergangenen Jahr hatten jüdische und politische Vertreter in Köln gegen das Konzert in der Domstadt protestiert.
Die Lanxess Arena als Veranstaltungsort hielt jedoch an dem Vertragsabschluss fest, da keine strafrechtlich relevanten Vorkommnisse wie Tatbestände der Volksverhetzung vorlägen.
In Frankfurt entschieden sich die Stadt und das Land Hessen für die Absage des Konzerts Ende Mai. Der Musiker kündigte an, dagegen gerichtlich vorzugehen.