Die katholische und die evangelische Kirche werden sich mit einem rund 400 Quadratmeter großen, aufwendig gestalteten Kirchengarten an der Bundesgartenschau (Buga) 2023 in Mannheim beteiligen. Der prominent nahe am Haupteingang des Buga-Geländes gelegene Garten soll den Grundriss einer klassischen Kathedrale haben und ein Ort für Rückzug und Stille werden, wie Mitorganisatorin Barbara Kraus am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte.
Lebendigkeit des Glaubens zeigen
Leitwort des kirchlichen Engagements ist "Hier wachsen Perspektiven". "Wir sehen eine große Chance, Kirche einmal jenseits von kirchlichen Mauern und in einem ganz anderen Zusammenhang, bei einer großen Gartenausstellung, zu erleben", so Kraus.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sagte, der Kirchenbeitrag könne die Lebendigkeit des Glaubens zeigen. "Unser Auftrag als Kirche ist es, Verantwortung für unsere Mitmenschen und die göttliche Schöpfung zu übernehmen. Dabei ist unsere Kirche so bunt und vielfältig wie die Gesellschaft - eine lebendige Gemeinschaft mit Perspektiven."
Tägliche Gebetszeiten geplant
In dem Kirchengarten wird auch ein kleiner Bach angelegt. Bei der Gestaltung des Areals wollen die Kirchen nachhaltig sein, beispielsweise kommen alte Kirchenbänke zum Einsatz. Auf einer kleinen Bühne sind während der Buga vom 14. April bis 8. Oktober 2023 tägliche Gebetszeiten sowie ein gemeinsames Singen und eine Segensfeier geplant.
Zusätzlich soll es auf der zentralen Buga-Bühne - beispielsweise zur Eröffnung und zu christlichen Feiertagen - große Gottesdienste geben.
Dafür sind auch die künftige Landesbischöfin Heike Springhart sowie Burger angefragt. Für die kirchlichen Angebote steht ein Etat von 700.000 Euro bereit, den Landeskirche und Erzbistum gemeinsam tragen.
Alle Aktionen sind ökumenisch geplant. Eventuell könnten sich auch weitere Religionsgemeinschaften beteiligen, wie etwa das Mannheimer Bündnis "Forum der Religionen", so die Organisatoren.
Seelsorger stehen für Gespräche bereit
Täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr wollen ehrenamtliche sowie hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger für Gespräche mit Besuchern bereit stehen. Die Kirchen suchen noch Interessierte. "Es hat sich schon jetzt eine bunte Truppe von Menschen gemeldet, die dabei sein wollen", so Kraus.
Die Kirchen beteiligen sich traditionell an den Bundesgartenschauen.
In der Bundesrepublik finden sie seit 1951 statt. Zu den
Ausstellungen und Präsentationen kommen regelmäßig Zehntausende Besucher. In Mannheim wird die Schau an zwei Standorten präsentiert: im innerstädtischen Luisenpark sowie auf dem Spinelli-Quartier, einem ehemaligen Kasernengelände, das in Teilen zu einem neuen Wohnquartier werden soll. Zur Verbindung der beiden Ausstellungsbereiche soll eine Seilbahn gebaut werden.