Kirchen fordern mehr Anstrengung bei Integration von Migranten

Gemeinsames Wort

Führende Vertreter der katholischen, evangelischen und griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland mahnen mehr Anstrengungen für eine Integration von Migranten an. Eine wichtige Rolle spiele der Zugang zu Bildung, heißt es in dem "Gemeinsamen Wort der Kirchen".

 (DR)

"Dazu bedarf es sowohl des Engagements der Eltern als auch entsprechender Rahmenbedingungen und ausreichender finanzieller Mittel für Schulen, Kindertagesstätten und andere Bildungseinrichtungen", heißt es weiter in dem am Dienstag (17.05.2011) in Bonn veröffentlichten Papier. Besondere Bedeutung habe in diesem Zusammenhang auch die religiöse Bildung. "Denn sie hilft, sprach- auskunfts- und dialogfähig zu werden."



Unterzeichnet ist das Schreiben vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, sowie Metropolit Augoustinos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. Das "Gemeinsame Wort" soll auf die von den Kirchen veranstaltete bundesweite "Interkulturelle Woche 2011" hinweisen. Sie steht unter dem Motto: "Begegnung-Teilhabe-Integration".



Zentraler Gottesdienst in Braunschweig

In ihrem Schreiben fordern die Kirchenführer eine großzügige Bleiberechtsregelung nicht nur für in Deutschland aufgewachsene Kinder und Jugendliche, sondern auch für deren Eltern, für Alte und Kranke sowie für "gut integrierte Alleinstehende". Als "Hoffnungszeichen" bezeichnen die Geistlichen die von der Bundesregierung zugesagte Neuberechnung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Seit fast 20 Jahren habe sich an der Höhe der Leistungen nichts geändert. "Deshalb findet die Neuberechnung die ausdrückliche Zustimmung der Kirchen", heißt es in dem "Gemeinsamen Wort".



Die "Interkulturelle Woche" findet in diesem Jahr vom 25. September bis zum 1. Oktober statt. Bundesweit sind laut Angaben der Organisatoren mehr als 4.000 Veranstaltungen in über 400 Orten geplant. Am 30. September wird im Braunschweiger Dom ein zentraler ökumenischer Gottesdienst stattfinden. Daran wirken mit der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der evangelische Landesbischof Friedrich Weber, der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle, sowie Metropolit Augoustinos.