Kirchen gemeinsam gegen "Pro NRW"

Islamophobie stoppen

Evangelische und katholische Kirche haben die für das Wochenende angekündigten antiislamischen Aktionen der rechtspopulistischen Organisation "Pro NRW" scharf kritisiert. Ein Minarettverbot sei mit der Religionsfreiheit nicht vereinbar, so die Initiatoren.

 (DR)

Den Versuch der Gruppierung, mit der Parole «Abendland in Christenhand» Christen für ihre Kampagne zu vereinnahmen, wiesen die evangelischen Landeskirchen in Rheinland und Westfalen sowie die katholischen Bistümer Essen und Münster am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung entschieden zurück. «Die Positionen dieser Gruppierung sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar», schreiben die Präsides Nikolaus Schneider und Alfred Buß sowie die Bischöfe Felix Genn und Franz-Josef Overbeck.

«Pro NRW» schüre gezielt Vorurteile gegen den Islam und mache pauschal Ausländer für soziale Probleme in Städten und Stadtteilen verantwortlich, heißt es in der Erklärung weiter. Die Kirchen hätten sich dagegen zu einem respektvollen Umgang mit Fremden und einem gleichberechtigten Leben von Muslimen in der Gesellschaft bekannt. «Dazu gehört auch das Recht, Moscheen zu errichten», betonen die Kirchenrepräsentanten.

Für den Abbau von Vorurteilen
An die Gläubigen in den evangelischen und katholischen Gemeinden appellieren die Bischöfe und Präsides, sich vor Ort an den Veranstaltungen gegen die Aktionen von «Pro NRW» und für ein Zusammenleben mit Muslimen zu beteiligen. In vielen Städten gebe es bereits lokale Projekte, in denen sich christliche Gemeinden und Moscheevereine gemeinsam für Verständigung und Dialog einsetzten und Verantwortung für den Stadtteil übernähmen. «Wir bitten Sie, auch weiterhin den Kontakt zu den muslimischen Nachbarn zu suchen und für den gegenseitigen Abbau von Vorurteilen einzutreten», heißt es abschließend.