Kirchen sammelten fast 600.000 Euro für Ostafrika

Überwältigende Hilfsbereitschaft

Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen ziehen eine positive Bilanz ihres Spendenaufrufs für die Hungerhilfe in Ostafrika. Fast 600.000 Euro wurden bislang von mehr als 1.100 privaten Spendern, Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen gespendet.

Flüchtlingslager in Somalia / © Ismail Taxta (Diakonie Katastrophenhilfe)

Die drei evangelischen Landeskirchen in Rheinland, Westfalen und Lippe und ihr gemeinsames Diakonisches Werk hatten Ende Juni zu einer Spenden-Verdoppelungsaktion aufgerufen. Bis zu einer Spendenhöhe von 100.000 Euro wollte die Diakonie die Hilfsgelder verdoppeln. Diese Summe sei schon nach zwölf Werktagen erreicht worden, hieß es.

"Nicht tatenlos zusehen"

Mit den Geldern könnten die Diakonie Katastrophenhilfe und die Kindernothilfe vor Ort in Somalia, Äthiopien, Kenia und dem Südsudan dringend notwendige Hilfen anbieten.

"Christinnen und Christen dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Menschen an Entkräftung, Unterernährung und Krankheiten in Folge von Mangelernährung sterben", hieß es in dem Aufruf, mit dem die drei Kirchen und die Diakonie RWL im Juni für Spenden warben. Durch eine anhaltende Dürre in Ostafrika wurden Ernten zerstört und Nutztiere getötet. Viele Kinder starben an den Folgen. Die Kirchen rufen weiterhin zu Spenden auf.

Würdigende Worte

Der rheinische Präses Manfred Rekowski würdigte das große Engagement. "Mit so einer überwältigenden Hilfsbereitschaft für die Opfer einer eher vergessenen Katastrophe hatten wir nicht gerechnet", erklärte Rekowski. Die westfälische Präses Annette Kurschus hob das Engagement von privaten Spendern, Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen hervor. "Das zeigt: Christliche Nächstenliebe kann auch jenseits der großen medialen Präsenz angesprochen werden."

Neben Kirchengemeinden und Privatpersonen seien auch zahlreiche diakonische Einrichtungen und ihre Mitarbeitenden dem Spendenaufruf gefolgt. So seien bei einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst, auf einem Straßenfest und bei Jubiläumsfeierlichkeiten einer regionalen Diakonie Spenden gesammelt worden.

Stilles Engagement

Die beiden Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe und Kindernothilfe sind den Angaben zufolge seit Jahren in den betroffenen Regionen Ostafrikas aktiv. Die Kindernothilfe versorgt unter anderem in Somaliland mehrere hundert Menschen mit Trinkwasser und Nahrung. Die Diakonie Katastrophenhilfe wird die Spenden im Südsudan, Somalia, Kenia und Äthiopien einsetzen. Dort versorgt sie Menschen mit Lebensmitteln, Saatgut und sauberem Trinkwasser.

Neben der Nothilfe werden zudem Maßnahmen unterstützt, die eine Landwirtschaft trotz schwieriger klimatischer Bedingungen möglich machen.


Quelle:
epd