Kirchen sollten ästhetisches Potenzial stärker nutzen

 (DR)

Andreas Barthelmess, Start-Up-Gründer und Buchautor, sieht bei den Kirchen ein Potenzial für das digitale Zeitalter. "Das Ästhetische, Ikonische der katholischen Kirche ist ein jahrtausendealter Kompass", sagte er. Mit dieser Kultur und starken Symbolen könne sie auf spirituelle Weise die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen: "Spitz formuliert, die katholische Kirche ist instagram-tauglicher als die evangelische", so Barthelmess, dessen Buch "Die große Zerstörung" kürzlich erschienen ist.

Dies bedeute nicht, dass eine der beiden großen Kirchen besser oder schlechter sei, fügte der Autor hinzu. Disruptive Entwicklungen wie die Digitalisierung oder die Corona-Beschränkungen führten zu krisenhaften Symptomen, die für die Kirchen auch Chancen brächten. "In Zeiten großer Unsicherheit und Unruhe gibt es eine Tendenz zum Altbewährten", erklärte Barthelmess. Abgesehen von Skandalen hätten die Kirchen die Rolle einer verlässlichen und vertraulichen Institution inne: "Es ist interessant zu beobachten, wie die Tradition weiter kultiviert wird - auch in den Sozialen Medien."

(Quelle: kna, 06.08.2020)