Kirchen übermitteln Muslimen Grußbotschaften

Der Ramadan hat begonnen

Das Fasten gehört für die Muslime zu den fünf Säulen des Islam. An diesem Samstag beginnt der Fastenmonat Ramadan. Dazu haben die beiden großen Kirchen den in Deutschland lebenden Muslimen Grußbotschaften übermittelt.

Der heilige Fastenmonat hat begonnen (dpa)
Der heilige Fastenmonat hat begonnen / ( dpa )

Zum Start des islamischen Fastenmonats Ramadan haben die beiden großen Kirchen den in Deutschland lebenden Muslimen Grußbotschaften übermittelt. Darin heben sie den Friedensauftrag als gemeinsame Aufgabe für Christen und Muslime hervor. Die Bewahrung des Friedens in der Welt, in Europa und vor der eigenen Haustür sei eine drängende Aufgabe, heißt es im Grußwort des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, das am Freitag veröffentlicht wurde. Schneider erinnert an die Konflikte in Syrien, im Irak und in der Ukraine.

Die fünf Säulen des Islam

Für die Muslime in Deutschland beginnt der Ramadan an diesem Samstag. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam. Frieden müsse immer wieder gewagt, eingeübt oder mühsam errungen werden, schreibt der EKD Ratsvorsitzende im Grußwort.

Auch der Fastenmonat, der traditionell der Versöhnung und Verständigung gewidmet sei, könne diesem Bemühen in besonderer Weise dienen.

Noch viel zu tun

Im alltäglichen Miteinander von Christen und Muslimen gebe es noch viel zu tun, um Ängste, Verunsicherungen und Vorurteile abzubauen und zu einem entspannten Umgang zu finden, erinnert der Theologe. Der Fastenmonat mit der Durchbrechung der täglichen Routine lenke die Aufmerksamkeit auch auf das, was Menschen ebenso nötig hätten wie Essen und Trinken. "Beheimatung in einer religiösen Gemeinschaft gehört dazu, Familie, Freunde und Nachbarn, und eine lebendige, alltagsbewährte Beziehung zu Gott. Zu dem Gott, den Muslime und Christen als Schöpfer und Herrn des Lebens glauben und bekennen", schreibt der Ratsvorsitzende.

Grußbotschaft von Kardinal Marx

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, bittet die Muslime, sich dem Anliegen von Papst Franziskus anzuschließen und für den Frieden im Nahen Osten zu beten. Mit großer Sorge erlebe die Welt, wie weit sie von Frieden entfernt sei, insbesondere im Nahen Osten. Viele Menschen erhofften gerade in diesen Tagen den Frieden für jene Region, in der die gemeinsamen Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam liegen, schreibt Marx. Er fügt hinzu: "Dem Wunsch nach Frieden entspricht auch die arabische Begrüßungsformel 'As-salam 'alaikum' - Friede sei mit dir!"

Fasten schärft die Sinne

Der religiös fastende Mensch erfahre sich selbst im Angesicht Gottes, heißt es in der Grußbotschaft. Fasten und Gebet schärften die Sinne des Menschen, damit er den Willen Gottes besser verstehe und sich der Nöte der Mitmenschen mit neuer Klarheit bewusst werde. "Und in der Zeit des Fastens wird in ihm auch die Sehnsucht nach Frieden geweckt", schreibt Kardinal Marx.


Quelle:
epd