Kirchengemeinden können von rumänischen Partnern lernen

Wichtiges Instrument der Friedensförderung

Das Berliner Missionswerk sieht in Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden in Deutschland und Osteuropa ein Instrument der Friedensförderung und Solidarität. Persönliche Begegnungen trügen zum friedlichen Zusammenleben bei.

Ökumene / © Markus Nowak (KNA)
Ökumene / © Markus Nowak ( KNA )

Das evangelische Berliner Missionswerk sieht in Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden in Deutschland und Osteuropa ein wichtiges Instrument der Friedensförderung und der Solidarität in Europa. Die persönlichen Begegnungen trügen zum friedlichen Zusammenleben in der gemeinsamen Region bei, sagte der Osteuropa-Referent des Berliner Missionswerks, Vladimir Kmec, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Anlass ist die fünfte offizielle Partnerschaft zwischen Gemeinden der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien in der Region Siebenbürgen. Sie soll am 20. Oktober in der Berliner Kirchengemeinde Samariter-Auferstehung mit Vertretern der Kirchengemeinden Heltau (Cisnadie) und Michelsberg (Cisnadiora), die in der Nähe von Hermannstadt (Sibiu) liegen, in einem Festgottesdienst besiegelt werden.

Voneinander lernen

Kmec betonte, zentrale Anliegen von Gemeindepartnerschaften seien Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Begegnung. "Im gemeinsamen Dialog und Handeln können Gemeinschaften voneinander lernen", sagte er. Dabei sei die Vielfalt des Glaubens ein wesentlicher Aspekt: "In Partnerschaften lernen Menschen unterschiedliche religiöse Traditionen kennen und erkennen, dass der Glaube viele Facetten hat, die bereichernd sein können." Diese Vielfalt führe zu einem tieferen Bewusstsein für die Bedeutung von Solidarität.

Kmec sagte, "in der Partnerschaftsarbeit lernen wir von Kirchen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen". Gerade in Zeiten knapper Ressourcen und eines wachsenden Bewusstseins für Eigenverantwortung sei es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen. Dabei könnten hiesige Gemeinden viel von ihren Partnern in Siebenbürgen lernen. Die dortige Kirche sei "ein Beispiel dafür, wie eine kleine Kirche Großes leisten kann".

Durch Auswanderung nach 1989 habe sie 95 Prozent ihrer Mitglieder verloren, sagte Kmec. Mit nur noch rund 11.000 Mitgliedern zeige die Minderheitskirche dennoch ein außerordentliches Engagement. Sie unterhalte unter anderem diakonische Einrichtungen, Schulen, Ausbildungsstätten und ein Museum. Zudem betreue die Kirche rund 160 Kirchenburgen und entwickle neue Nutzungsmodelle.

Quelle:
epd