Klaus Krämer wird neuer Präsident von "missio"

"Mission ist keine Einbahnstraße"

Führungswechsel in Aachen: Seit Freitag leitet Klaus Krämer die Geschäfte beim Internationalen Katholischen Missionswerks "missio". Der katholische Priester ist als umsichtig, volksnah und als ein Organisationstalent bekannt. Eigenschaften, die ihm bisher hilfreich waren und mit denen er nun viel vor hat.

Autor/in:
Ulrike Nowak
 (DR)

Der 44-jährigen war bislang Leiter der Hauptabteilung Weltkirche und als Bischofsvikar für die Ausbildung der pastoralen Berufe in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Kaum hat Krämer ein neues Ziel vor Augen, geht es auch schon um den richtigen Weg dorthin. "missio" werde als internationales Missionswerk künftig ein modernes, den Menschen zugewandtes Gesicht zeigen und sich für den Dialog mit den Religionen einsetzen, versprach er. "Unsere Partner in Afrika und Asien können uns wertvolle Impulse für die Entwicklungen in den deutschen Bistümern und Gemeinden geben. Mission ist keine Einbahnstraße. Wir können viel voneinander lernen."

Die Aufmerksamkeit des Theologen galt und gilt insbesondere den Armen in der Welt. Er hat bereits zahlreiche kirchliche Hilfsprojekte in Entwicklungsländern besucht und Kontakte zu Missionarinnen und Missionaren aufgebaut. Die Ausbildung dieser meist einheimischen Mitarbeiter, Ordensleute und Priester, ist auch Schwerpunkt der "missio"-Projekte. "Diese Männer und Frauen setzen sich in ihren Ländern für Religionsfreiheit, für friedliche und gerechte Gesellschaften, für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein. Vielfach sind unsere kirchlichen Partner in der Zivilgesellschaft die Einzigen, die Ungerechtigkeit und Leid anprangern und Hilfe organisieren", betont der neue "missio"-Präsident, der Nachfolger von Pater Hermann Schalück wird.

Zunächst schien ein anderer Berufsweg vorgezeichnet
Dem 1964 in Stuttgart geborenen Krämer schien zunächst ein anderer Berufsweg vorgezeichnet. 1984 zog es ihn zuerst zu den Rechtswissenschaften hin. Das Jura-Studium in Augsburg, München und Freiburg schloss er 1989 mit der ersten juristischen Staatsprüfung ab. Parallel dazu studierte er ab 1986 in Freiburg und Tübingen katholische Theologie und legte darin 1991 in Tübingen das Examen ab.

Schon wenige Monate nach der Priesterweihe 1993 holte ihn der damalige Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Walter Kasper, als Bischöflichen Sekretär nach Rottenburg. 1997 wurde er zur Promotion am Lehrstuhl des Freiburger Dogmatikers Peter Walter freigestellt. Zusätzlich nahm er in Freiburg die Aufgabe des Hochschulpfarrers an der Katholischen Fachhochschule wahr. Die Arbeit an der Dissertation zu dem Thema "Imago Trinitatis. Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen in der Theologie des Thomas von Aquin" beschloss Krämer im Januar 2000 in Freiburg mit der Promotion zum Doktor der Theologie.

Doch bereits im April 1999 wurde er von Bischof Kasper wieder nach Rottenburg zurückberufen, diesmal als Domkapitular und Leiter der Hauptabteilung Weltkirche. Weitere Erfahrungen in der internationalen Arbeit sammelte der Schwabe seit 2006 im Projekt "Zukunft der weltkirchlichen Arbeit in Deutschland"; 2006 wurde er von der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz als Berater in die Unterkommission für Missionsfragen berufen.