Kleintransporter rast in Menschenmenge - mehrere Tote

Trauer in Münster

Ein Kleintransporter ist am Samstag in der Münsteraner Altstadt in eine Menschenmenge gerast. Dabei wurden etwa 30 Menschen verletzt und vier Menschen getötet. Vertreter aus Kirche und Politik drücken ihr Mitgefühl aus. 

Zwischenfall in Münster (dpa)
Zwischenfall in Münster / ( dpa )

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich "zutiefst erschüttert und fassungslos" angesichts des tödlichen Vorfalls in der Stadt gezeigt. "Wir kennen die genauen Hintergründe noch nicht. Doch davon unabhängig gilt: Das, was geschehen ist, ist schrecklich. In meinen Gedanken und Gebeten bin ich bei den Opfern und ihren Familien", erklärte Genn am Samstagabend.

"Ich lade alle Menschen im Bistum Münster ein, sich heute miteinander im Gebet für die Opfer zu verbinden", so der Geistliche. Genn dankte den Einsatzkräften der Polizei und den Notfallseelsorgern. «Was sie gerade leisten, verdient höchsten Respekt." In der Stadt soll vom 9. bis zum 13. Mai der 101. Katholikentag stattfinden.

Seehofer: "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und Freunden"

Zuvor hatte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sein Mitgefühl mit den Getöteten und deren Hinterbliebenen ausgedrückt. Den Verletzten wünschte er eine gute Genesung. Weiter wollte sich Sternberg zunächst nicht äußern. Das ZdK ist Veranstalter des Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai in Münster stattfindet.

Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich bestürzt über den Vorfall in Münster geäußert, bei dem ein Kleintransporter in eine Menschengruppe gerast war. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und Freunden", erklärte der Minister am Samstag über Twitter. Die Polizei arbeite an der Aufklärung. Die Sicherheitsbehörden des Bundes stünden in engem Austausch mit den Behörden in Nordrhein-Westfalen.

Polizeit ruft zur Besonnenheit auf

In Münster sind am Samstag mehrere Menschen gestorben, als ein Kleintransporter in eine Menschenmenge fuhr. Das teilte die Polizei über Twitter mit. "Es gibt Tote und Verletzte", hieß es dort. Das Fahrzeug habe eine kleinere Gruppe Menschen erfasst, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Münster. Nach Polizeiangaben wurden etwa 30 Menschen verletzt.

Medienberichten zufolge schweben einige von ihnen in Lebensgefahr. Das Bundesinnenministerium bestätigte drei Tote, auch der mutmaßliche Täter sei tot. Er habe sich selbst gerichtet, so die Münsteraner Polizei. Die Lage sei weiter unübersichtlich, hieß es bei Twitter. Und weiter: "Bitte keine Spekulationen." Die Beamten riefen die Bevölkerung am Nachmittag zu besonnenem Handeln auf. 

Es gebe einen Großeinsatz an der Gaststätte Kiepenkerl. "Bitte den Bereich um den Kiepenkerl meiden. Wir sind vor Ort." Wenig später ergänzte sie: "Bitte auch den weiträumigen Innenstadtbereich verlassen, damit die Rettungskräfte in Ruhe arbeiten können."

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte, die Bundesregierung sei informiert. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Zu Detailfragen gab es zunächst keine Informationen. Die "Westfälischen Nachrichten" berichteten unter Berufung auf die Polizei, dass ein Auto in eine Gruppe sitzender Personen gefahren sei. Drei Menschen seien ums Leben gekommen - unter ihnen sei auch der Fahrer des Wagens. Feuerwehr, Rettungs- und Einsatzwagen der Polizei seien in der Innenstadt unterwegs.

Der Kiepenkerl ist eine bei Einheimischen und Touristen beliebte und traditionsreiche Gaststätte mitten in der historischen Altstadt von Münster mit ihren vielen schmalen Gassen. Bei gutem Wetter sitzen und stehen dort oft zahlreiche Menschen im Freien.  

Im Zentrum der Stadt, in der im Mai der Katholikentag begangen wird, gab es den Angaben zufolge einen Großeinsatz in Sichtweite von Dom und Lambertikirche. Ob es sich um einen Anschlag handelt, konnte die Polizei am Nachmittag nicht sagen. Auch zu den Hintergründen wurde nichts bekannt. "Wir ermitteln in alle Richtungen", so der Sprecher. 


Quelle:
KNA , dpa