Drei hochrangige Kleriker der Diözese Wheeling-Charleston im US-Bundesstaat West Virginia haben nach einem Bericht der "Washington Post" über mutmaßliche sexuelle Übergriffe und finanzielles Fehlverhalten des früheren Bischofs Michael Joseph Bransfield ihre Ämter niedergelegt. Dies teilte der Administrator der Diözese, Erzbischof William Lori, mit.
Demnach hätten Monsignore Anthony Cincinnati, als Vikar zuständig für den Klerus, und Monsignore Kevin Quirk, Gerichtsvikar und Rektor der Kathedrale St. Joseph, ihre Ämter niedergelegt. Der Generalvikar der Diözese, Monsignore Frederick Annie, sei bereits im September zurückgetreten, hieß es. Laut dem Bericht der "Washington Post" sollen sie es in ihren herausgehobenen Funktionen ermöglicht haben, dass Bransfield "rücksichtslos Diözesangelder für seinen eigenen persönlichen Gebrauch ausgeben konnte".
In dem bereits im Februar an den Vatikan übermittelten Untersuchungsbericht, auf den sich die Zeitung bezogen hatte, wurde die Entlassung der drei Priester empfohlen. Bransfield wird darin vorgeworfen, über Jahre hinweg mit 350.000 US-Dollar aus Kirchengeldern Geldgeschenke an junge Priester finanziert zu haben, die er sexuell belästigt hat. Bedacht worden seien auch Kardinäle in den USA und im Vatikan.
Bransfield, der im September 2018 in den Ruhestand ging, habe in seiner 13 Jahre währenden Amtszeit Schecks in Höhe von bis zu 15.000 Dollar von seinem persönlichen Konto unterschrieben, deren Geldbeträge ihm nachträglich von der Diözese erstattet worden seien. Allein für Reisen habe er rund 2,4 Millionen US-Dollar an Kirchengeldern ausgegeben. Dazu gehörten den Angaben zufolge auch täglich 100 Dollar für frische Blumen und 1.000 Dollar pro Monat für Alkohol. (KNA / 11.6.19)