Die stellvertretenden CDU-Chefs Julia Klöckner und Armin Laschet sehen ihre Partei in einer möglichen neuen großen Koalition vor der Aufgabe, das eigene Profil stärker zu betonen. Die CDU müsse definieren, "was konservativ ist in sich verändernden Zeiten", sagte die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Klöckner vor Sitzungen der Spitzengremien ihrer Partei in Berlin. Konservativ sein bedeute, "die Veränderungen, die automatisch auf uns zukommen, so zu gestalten, dass sie den Schrecken für die Bürger verlieren."
Auf die Frage, ob die Union wie von der CSU gefordert das rechte politische Spektrum stärker als bisher ansprechen müsse, sagte Klöckner, der CDU müsse es als Volkspartei um eine große Breite in der Mitte gehen. "Diesen Anspruch sollten wir auch nie aufgeben."
NRW-Ministerpräsident Laschet betonte, es liege vor allem bei der neuen Generalsekretärin, das CDU-Profil sichtbar zu machen. Er hob die große Bedeutung des Wirtschaftsministeriums hervor, das die CDU künftig nach Jahrzehnten wieder führen wird. Dort gebe es große Gestaltungsmöglichkeiten, "denn alle Entscheidungen im europäischen Binnenmarkt werden dort koordiniert". Konkret nannte er die Digitalisierung und die Energiepolitik.
In der CDU hatte es heftige Kritik daran gegeben, dass Kanzlerin Angela Merkel in den Koalitionsverhandlungen das wichtige Finanzressort an die SPD abgegeben hatte. Zugleich warnte Laschet davor, die Verjüngung der Partei mit einer Kursänderung gleichzusetzen. "Das christliche Menschenbild ist das, was die CDU immer getragen hat." Darüber müsse man sich wieder klar werden. (dpa/Stand 19.02.2018)