Er hoffe, dass es hier um einen Einzelfall gehe - gleichwohl habe der Vorgang aber auch symbolischen Charakter. Kardinal Reinhard Marx und die Bischöfe müssten nun eindeutig Stellung beziehen, sagte Koch gegenüber Deutschlandradio Kultur; Kirche und Gemeinde müssten Zeichen setzen.
Warnung von Sippenhaft
Der Erzbischof warnte zugleich vor Sippenhaft und neuen Feindbildern. Die Gemeinde in Oberbayern habe sich zu Wort gemeldet und klar gemacht, dass die Hetze gegen Ndjimbi-Tshiende das Werk von einer "Handvoll Leuten" sei und mehrere Tausend Gläubige auf der anderen Seite stünden.
Kritik an Pegida-Bewegung
Koch ging zudem hart mit der islamfeindlichen Bewegung Pegida ins Gericht. Diese berücksichtige grundlegende demokratische Verhaltensweisen nicht, so zum Beispiel die Ehrfurcht und Hochachtung vor jedem Menschen. Außerdem seien die Anhänger von Pegida nicht bereit, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. "Ich habe nicht den Eindruck, dass Menschen dort lernbereit sind, kommunikationsbereit. Es prallt nach meinem Empfinden alles ab und damit ist Demokratie gefährdet", betonte Koch.
Pfarrer Beschimpfungen und Drohungen ausgesetzt
Der aus dem Kongo stammende Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende (66) hatte am Wochenende nach vier Jahren seinen Abschied erklärt. Er werde die Pfarrei zum 1. April verlassen, teilte er mit. Der aus dem Kongo stammende katholische Geistliche war seit vergangenem Herbst rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt und hatte mehrere Morddrohungen erhalten. Die Polizei ermittelt.