Kölner Caritasverband kritisiert Rentenreform

"Die Rentenzeche wird später bezahlt"

Der Bundestag hat die Rentenreform verabschiedet. Das trifft nicht überall auf Begeisterung. Vor allem die jüngere Generation wird für dieses Vorhaben teuer bezahlen müssen, kritisiert der Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln.

 (DR)

Der Bundestag die Rentenreform verabschiedet: Für alle, die 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben, kommt die abschlagsfreie Rente mit 63. Zudem wird die Mütterrente angepasst. Das Rentenpaket soll allein bis 2030 rund 160 Milliarden Euro kosten. Der Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln kritisiert die Finanzierung auf Vorkasse: Vor allem die jüngere Generation wird für dieses Vorhaben teuer bezahlen müssen, heißt es hier.

Zwar begrüßt der Kölner Diözesan-Caritasverband die Anerkennung der Kindererziehungszeiten für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren sind. "Doch es ist falsch, diese Leistung nicht aus Steuermitteln, sondern aus der Rentenkasse, also aus den Beiträgen nachfolgender Ge-nerationen, zu finanzieren", bemängelt Diözesan-Caritasdirektor Doktor Frank Johannes Hensel. Was auf der einen Seite Verbesserungen für die jetzt schon ältere Generation darstellt, belaste auf der anderen Seite die junge Generation erheblich. Hensel: "Hier werden die Lasten einfach und wesentlich auf die künftigen Beitragszahler geschoben. Ganz nach dem Motto 'Diese Rentenzeche wird deutlich später bezahlt!'"

Das Rentenpaket führe dazu, dass der Beitragssatz steigen muss. Und das Rentenniveau sinke stärker, als dies bislang abzusehen war. "Dieser Effekt trifft alle künftigen Rentnerinnen und Rentner und wird vielen das Auskommen im Alter schwerer machen", glaubt Doktor Hensel. "Wir müssen sehr achtsam mit der Generationengerechtigkeit umgehen und die Solidarität klar auf Gegenseitigkeit gründen. Das heißt auch, dass vor allem junge Familien jetzt mehr Unterstützung spüren müssen, etwa im Bereich der offenen Ganztagsschule oder der Frühen Hilfen", so der Diözesan-Caritasdirektor.


Rente (dpa)
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