Kölner Diözesan-Caritas fordert Maßnahmen gegen Kinderarmut

Nicht hinnehmbar

Nach der Debatte über Kinderarmut im Düsseldorfer Landtag ruft der Kölner Diözesan-Caritasverband die Politik zu entschiedenem Handeln auf.

 (DR)

"In diesem Land gehen Kinder hungrig zur Schule und bleiben schon von Kindesbeinen an abgehängt, auch weil in der Familie einfach das Geld fehlt", sagte Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Mittwoch in Köln. Laut aktuellem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gelten 17,5 Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens als arm; die Quote ist damit in den vergangenen Jahren so stark gestiegen wie in keinem anderen westdeutschen Flächenland.

"Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland verfügen über genauso viel Vermögen wie drei Viertel aller Deutschen zusammen - da hat sich ein gesellschaftliches Oben und Unten entwickelt, was wieder mehr zusammenfinden muss", sagte Hensel, der auch Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (nak) ist. "Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen."

Mit einer Kinder-Armutsquote von 21,9 Prozent sei in NRW mehr als jeder fünfte Heranwachsende arm, so der Caritasdirektor. Es sei nicht zu akzeptieren, dass hart arbeitende Menschen mit weniger als 800 Euro im Monat nach Hause gehen und mit dem Geld ihren Kindern keine Geburtstagsfeier ausrichten können. "Ich möchte eine Gesellschaft, in der jedes Kind gleich viel wert ist", forderte Hensel.


Dr. Frank Johannes Hensel / © Caritas, Erzbistum Köln
Dr. Frank Johannes Hensel / © Caritas, Erzbistum Köln
Quelle:
KNA