Kölner Domdechant mahnt zum Einsatz für eine bessere Welt

"Christen nicht weltfremd oder unrealistisch"

Der Kölner Domdechant Robert Kleine hat die Christen aufgefordert, angesichts der Krisen, Kriege und Katastrophen nicht die Hände in den Schoß zu legen. Solange diese Welt besteht, müsse man die Aufgaben ernst nehmen.

Robert Kleine / © Harald Oppitz (KNA)
Robert Kleine / © Harald Oppitz ( KNA )

Es war ein Zitat von Papst Franziskus aus seiner Botschaft zum Welttag der Armen, mit dem Domdechant Robert Kleine seine Predigt im Kapitelsamt im Kölner Dom am Sonntag begann. "Wie viele arme Menschen bringt der Wahnsinn des Krieges hervor?" fragt der Papst angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine.

Dass auch Leid und Verfolgung das Lebenden eines Glaubende begleiten kann, das mussten die ersten Christen erfahren, sagte Kleine. Die Worte des Lukasevangeliums klängen da wie die Zusammenfassung einer Tagesschau. Vielen Menschen heute scheint der Glaube aber keine Lebenshilfe mehr zu sein, wendet der Domdechant ein.

Christ kann sehen, urteilen, handeln

Nach Corona sind die Kirchen nicht mehr so voll wie vorher. Manch einer suche sich Heil und Halt anderswo. Doch die Verheißung Jesu gelte trotzdem. "Wir dürfen uns in allen Unsicherheiten unseres Daseins geborgen fühlen." Der Glaubende habe so einen Ansatzpunkt, selber zu lieben. Er könne sehen, urteilen und handeln.

"Ihr seid der Sauerteig", sagt Jesus zu uns und fordert uns zum Handeln auf, die Welt zum Positiven zu verändern, richtet Kleine die Botschaft an die Gottesdienstbesucher im Dom und darüber hinaus. "Wir Christen sind nicht weltfremd oder unrealistisch", mahnt der Domdechant, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern solange diese Welt besteht, die Aufgaben ernst zu nehmen. "Wir alle können und sollen einen Betrag dazu leisten, dass unsere Nächsten ein menschenwürdiges Leben führen – nicht nur am Welttag der Armen."

Messe für Lebende und Verstorbene des Zentral-Dombau-Vereins

DOMRADIO.DE übertrug am 33. Sonntag im Jahreskreis – zugleich Welttag der Armen – das Kapitelsamt für die Lebenden und Verstorbenen des Zentral-Dombau-Vereins aus dem Kölner Dom mit Domdechant Robert Kleine. Der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich und Simon Schuttemeier sang die "Missa Trium Regum" von Friedrich Koenen. Die Orgel spielte Winfried Bönig.

Am Ende der Liturgie warb Dompropst Guido Assmann für einen Beitritt in den Zentral-Dombau-Verein, um den Kölner Dom auch für die Nachwelt zu erhalten. Dies wurde von den Anwesenden mit Beifall quittiert.

 

Quelle:
DR