Kölner Dompropst will Stärkung der Glaubensgemeinschaft

"Ein Fest muss man in Gemeinschaft feiern"

Für Menschen in Phasen von Krisen und Verzweiflung sei eine tragende Gemeinschaft überaus wichtig. Dompropst Assmann rief am Sonntag im Kölner Dom dazu auf, sich auch in der Gemeinschaft der Glaubenden gegenseitig zu bestärken.

Msgr. Guido Assmann ist seit September 2020 Dompropst in Köln / © Beatrice Tomasetti (DR)
Msgr. Guido Assmann ist seit September 2020 Dompropst in Köln / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Eine Situation, in die ich mich gut hineinversetzen kann", kommentierte Dompropst Guido Assmann in seiner Predigt das Evangelium vom ungläubigen Thomas, der zu einem Gläubigen wurde. "Vielleicht geht es dem einen oder anderen von Ihnen genauso." – Vielleicht gäbe es auch bei uns Situationen, in denen wir dächten, es geht nicht weiter, verglich Assmann die Mutlosigkeit und Angst der Jünger Jesu mit der heutigen Situation mancher Christen.

Familie und Verein als tragendes Element

Es sei wichtig, eine Gruppe von Menschen zu haben, die einem in guten wie in schlechten Zeiten beisteht und trägt. Das könne heute die Familie sein oder ein Schützenverein, so der Dompropst. Es falle leichter, an Dinge zu glauben, die man anfassen könne oder selbst erlebt hat. So wie Thomas sei es vielen Menschen in den Jahrtausenden der Kirchengeschichte ergangen. Und obwohl die Jünger damals dem Auferstandenen bereits begegnet sind, hätten sie weiterhin hinter verschlossenen Türen gesessen. "Weil sie den Heiligen Geist noch nicht empfangen haben", ergänzte Guido Assmann. Aber sie geben gegenüber Thomas, der erst eine Woche später dabei war, Zeugnis von ihrer Erfahrung.

Aus seiner Zeit als Pfarrer erzählte Assmann, dass er sehr gerne von dieser Geschichte den Erstkommunionkindern erzählt hätte. Glaube falle in der Gemeinschaft leichter. "Zusammen zu kommen am Altar" und Eucharistie zu feiern führe dazu, dass die Gläubigen wie Thomas anerkennen "Mein Herr und mein Gott". Jesus schenke sich uns in unserer Hand und in unserem Mund.

Eucharistie immer Feier der Gemeinschaft

Die sonntägliche Eucharistiefeier sei immer eine Feier der Gemeinschaft und des gemeinsamen Bekenntnisses. "Ein Fest muss man in Gemeinschaft feiern", hielt Dompropst Assmann fest. "Schließen wir in unser Gebet alle ein, die heute zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen, aber auch die, die nicht mehr an die Gegenwart Jesu in der Eucharistie glaube können."

DOMRADIO.DE übertrug das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom am zweiten Sonntag der Osterzeit mit Dompropst Guido Assmann. Als Kantor sang Eberhard Metternich. Die Orgel spielte George Warren. Zu Besuch waren im Gottesdienst auch die "Interessengemeinschaft der Schausteller aus dem Kreis Neuss" sowie Vertreter der Schützen aus Neuss und aus dem Kreis Neuss. Nach dem Gottesdienst spielte der "Musikverein Holzheim" noch das Lied "Großer Gott, wir loben dich".

Quelle:
DR