"Das Gemälde ist eines meiner persönlichen Lieblingswerke", sagte er am Mittwoch im Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Dort wurde das frisch restaurierte Werk in Anwesenheit des Geistlichen der Presse präsentiert. Ab Freitag soll es bis zum 4. Februar im Zentrum der Ausstellung "Wundervoll. Honthorsts Anbetung der Hirten" stehen.
Gute Freunde: Kirche und Kunst
Kirche und Kunst sind laut Meiering "gute Freunde". Beide verbinde das Interesse am Menschen. So illustriere Honthorsts Gemälde beispielhaft die Frage: "Was ist der Mensch?". Denn die gesamte Beleuchtung des Bildes habe nur einen Ursprung, das Jesuskind in der Mitte. Es dominiere die Szene und zaubere auf alle Gesichter ein Lächeln, so Meiering. In einer Zeit, die geprägt sei von "höher, schneller, weiter, besser", symbolisiere das Werk eine Rückkehr zu Ruhe und Einfachheit. "Eine solche Harmonie zu erfahren ist eine große Sehnsucht der Menschen", betonte der Generalvikar.
Das Gemälde war ein Jahr lang restauriert und erforscht worden. In der Ausstellung präsentiert das Wallraf auch neue Forschungsergebnisse. So habe das Team herausgefunden, dass die Bildgröße mehrfach verändert worden sei, betonte Restauratorin Iris Schaefer. Zuerst habe Honthorst selbst sein Werk nachträglich vergrößert und "einen der Hirten durch geschickte Übermalung" verlängert. Zudem habe 1940 der Kurator Helmut May 12,5 Zentimeter der Leinwand nach hinten umgeschlagen, "ohne eine Notiz in den Akten zu hinterlassen".
Weitere museumseigene Anbetungsszenen
Dem Team sei es gelungen, das umgeschlagene Stück mit dem alten Leinwandteil zu einem Bild zu vereinen, sagte die Restauratorin. Ebenso seien Feuchtigkeitsschäden aufgearbeitet und beseitigt worden. Diese seien entstanden, als das Werk im Zweiten Weltkrieg aus Sicherheitsgründen in einen Stollen nach Siegen gebracht worden sei.
Umrahmt wird das Werk von zehn weiteren museumseigenen Anbetungsszenen, die motivische Bezüge und Varianten zeigen. Darunter "Die Anbetung der Hirten" von Peter Wtewael, "Die Geburt Christi" nach Hieronymus Bosch oder "Madonna und Kind" von Huybrecht Beuckeleer.