Kölner Generalvikar Schwaderlapp sieht im Dialogprozess Chance für Kirche

"Mehr als ein Jesus-Fanclub"

Als "große Chance für die Kirche" hat Prälat Dominik Schwaderlapp den durch die Bischöfe angestoßenen Dialogprozess bezeichnet. Allerdings dürfe es nicht darum gehen, den "billigen Kompromiss zu suchen". Noch niemals habe es in der Geschichte der Kirche eine Reform gegeben, die durch ein "Weniger an Hingabe wirksamer gewesen wäre".

 (DR)

In seiner Predigt am fünften Ostersonntag (22.05.2011) ging Generalvikar Schwaderlapp der Frage nach, was Christen auszeichnet. Die Antwort laute nicht, die Kirche bestehe aus Gutmenschen, sei eine Art Jesus-Fanclub oder ein großer Wohlfahrtsverband.



Die wahre Antwort liefere der Petrusbrief des Tagesevangeliums: "Wir sind eine königliche Priesterschaft!" Die wesentlichen Merkmale hierfür seien die Auserwählung Gottes, die Hingabe des Menschen und die Annahme der Hingabe durch Gott.



Der Dialogprozess als Chance

Dass im vergangenen Jahr im Erzbistum Köln etwa 15.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten sind, dürfe diese nicht kalt lassen, so Schwaderlapp. Doch könne man die, "die der Erwählung durch Gott den Rücken zugekehrt haben", nicht zurückgewinnen "wie ein Versicherungskonzern, nach dem Motto Christ sein zum halben Preis". Es gehe darum, den Menschen das Herz dafür zu öffnen, "dass Gott sie erwählt hat".



Bei dem Dialogprozess der Bischöfe gehe es genau um diese Frage: "Wie kann es uns gelingen, die Menschen wieder für Christus zu gewinnen." Die Chance liege in der Hingabe als Christ. "Gott ist im Himmel mit offenen Armen und nimmt das an, was wir ihm anbieten.