Kölner Kirchen rufen zur Stimmabgabe bei Europawahl auf

Europa nicht den Rechtspopulisten überlassen

Die christlichen Kirchen in Köln haben gemeinsam dazu aufgerufen, am 26. Mai zur Europawahl zu gehen.

Die Vorsitzende der ACK, Pfarrerin Susanne Beuth, begrüßt die vielen Ökumene-Interessierten zur Feier des Wortgottesdienstes. / © Tomasetti (DR)
Die Vorsitzende der ACK, Pfarrerin Susanne Beuth, begrüßt die vielen Ökumene-Interessierten zur Feier des Wortgottesdienstes. / © Tomasetti ( DR )

Unter dem Motto "Europa eine Seele geben" fordern sie die Wahlberechtigten dazu auf, sich durch ihre Stimmabgabe für die europäische Idee stark zumachen. "Es geht uns darum, das Bewusstsein zu stärken, dass es wichtig ist, überhaupt wählen zu gehen", sagte Pfarrerin Susanne Beuth von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln. Gerade das Referendum in Großbritannien im Jahr 2016 habe gezeigt, wie negativ sich eine geringe Wahlbeteiligung auswirken könne.

"Überlassen Sie Europa nicht den Rechtspopulisten!", appellierte Beuth. Besonders beunruhigend seien die nationalistischen Tendenzen in vielen europäischen Ländern, betonte auch der Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Gregor Stiels. Hier seien Christen besonders gefordert: "Denn die christliche Haltung kennt keinen Protektionismus und kein Einigeln."

Gerade auch junge Menschen seien aufgerufen, zur Wahl zu gehen, sagte Stadtsuperintendent Rolf Domning vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Die "Fridays For Future"-Demonstrationen für den Klimaschutz hätten gezeigt, dass junge Menschen ihr Schicksal zunehmend selbst in die Hände nähmen: "Es lohnt sich, sich auch für Europa starkzumachen."                                                                 

Europa werde oft belächelt als riesiger bürokratischer Koloss, dem es vor allem um die Krümmung von Gurken und Bananen gehe, sagte Stadtdechant Robert Kleine. Aber tatsächlich sei es Europa, das die Menschen seit 70 Jahren in Frieden miteinander leben lasse: "Das sollten wir nicht auf dem Altar des Populismus opfern." Mit eigenen Veranstaltungen, Aktionen und Vorträgen wollen die Kölner Kirchen zum Nachdenken über den europäischen Einigungsprozess einladen. 

Quelle:
epd