Der Musiker wurde 1928 in Mödrath bei Köln geboren. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg, seine Mutter starb jung in einer Nervenheilanstalt. Ab 1947 studierte er Musik, Philosophie, Germanistik und Kommunikationsforschung in Köln, Bonn und Paris.
In seinen Kompositionen widmete sich Stockhausen zunächst der seriellen, zunehmend auch der elektronischen Musik. Frühzeitig bezog er den Raum als musikalische Kategorie in seine Werke ein, etwa durch schnell rotierende Lautsprecher, die die Töne gleichmäßig im ganzen Auditorium verteilten. Später ging er dazu über, dem Interpreten immer größere Freiheiten einzuräumen, bis hin zu einem Werk wie "Aus den sieben Tagen", das nur noch Gedichte bietet, die als musikalische Improvisationsgrundlage dienen sollen.
Seit 1977 arbeitete Stockhausen an seinem siebenteiligen Opernzyklus "Licht", den er als modernes Gesamtkunstwerk konzipiert hat. Beigetragen hat Stockhausen auch zur Happening-Bewegung. Er schuf insgesamt mehr als 280 musikalische Werke, bei deren Uraufführung er meist selbst dirigierte oder die musikalische Leitung innehatte.
Äußerungen des Komponisten zu den Terroranschlägen in den USA waren weltweit auf breite Ablehnung gestoßen. Stockhausen hatte die Attentatsserie vom 11. September 2001 sinngemäß als "das größte Kunstwerk, das man sich vorstellen kann", bezeichnet.
Nach Angaben der nach ihm benannten Stiftung soll Stockhausen am kommenden Donnerstag in Kürten begraben werden.
Kölner Komponist Karlheinz Stockhausen ist tot
Umstritten und verehrt
Der Komponist Karlheinz Stockhausen ist tot. Der weltbekannte Musiker sei am Mittwoch in Kürten-Kettenberg bei Köln gestorben, teilte die Stockhausen-Stiftung für Musik am Freitag mit. Der 79-Jährige galt einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und war einer der radikalsten und innovativsten zeitgenössischen Tonsetzer und Klangerfinder. Stockhausen machte vor allem mit Kompositionen elektronischer Musik auf sich aufmerksam.

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