Kölner Prälat informiert Papst über Zahl heiliger Ehepaare

Mehr als erwartet

Der Kölner Prälat Helmut Moll hat Papst Franziskus über die Zahl der weltweit selig- und heiliggesprochenen Ehepaare informiert. Dieser reagierte recht erstaunt, als er die Gesamtzahl präsentiert bekam.

Franziskus während der Generalaudienz / © Angelo Carconi (dpa)
Franziskus während der Generalaudienz / © Angelo Carconi ( dpa )

Zwei Tage vor der Veröffentlichung des Päpstlichen Schreibens über Ehe und Familie präsentierte der Beauftragte des Erzbistums Köln für Selig- und Heiligsprechungen dem Papst die Ergebnisse seiner Recherchen. "Als ich dem Heiligen Vater sagte, dass es insgesamt 60 selige und heilige Paare gibt, war er sehr überrascht", berichtete Moll, der am Mittwoch an der wöchentlichen Generalaudienz des Papstes teilgenommen hatte.

Im Anschluss wechselte der Prälat einige persönliche Worte mit dem Papst. Dabei überreichte er ihm unter anderem seinen Aufsatz über sämtliche bis heute selig- und heiliggesprochenen Ehepaare.

Nachsynodales Schreiben am Freitag

Am Freitag veröffentlicht Franziskus sein nachsynodales Schreiben zur Familiensynode. Es wird erwartet, dass er sich hierbei auch zum kirchlichen Umgang mit Menschen äußert, deren Lebenssituation der katholischen Lehre widerspricht. Moll, der mehr als zehn Jahre in der vatikanischen Heiligsprechungskongregation tätig war, sieht die von ihm recherchierten Paare als "großen Gewinn". Sie könnten für viele Eheleute ein Vorbild sein - auch angesichts der gut 40-prozentigen Scheidungsrate in Deutschland.

Sieben Jahre lang suchte der Prälat nach allen bisher heilig- und seliggesprochenen Paaren, denn nur in den seltensten Fällen wurden die Eheleute gemeinsam "zur Ehre der Altäre" erhoben - im Jahr 2015 war dies erstmals bei einer Heiligsprechung der Fall, abgesehen von Märtyrergruppen. Unter ihnen wurde Moll oft fündig: "Als wir weltweit diese Gruppen genauer aufgeschlüsselt haben, waren darunter viele Eheleute, die oft auch mit ihren Kindern für den Glauben gestorben sind."


Quelle:
KNA