Kölner Weihbischof kritisiert Theologen-Memorandum

Debatte dauert an

Der Kölner Weihbischof Rainer Woelki hat das Memorandum katholischer Theologieprofessoren zu Reformen in der Kirche kritisiert. Es sei in Form und Inhalt problematisch, so Woelki. Mit einer Reform von Strukturen lasse sich die Krise der Kirche nicht überwinden.

 (DR)

Vielmehr leide sie unter einer "Krise des Gebetes und des Glaubens", sagte er dem in Düsseldorf erscheinenden Magazin "Theo" (1/2011). Daraus folge ein Mangel an Gläubigen und daraus resultierend ein Mangel an Priestern, Diakonen, Gemeinde- und Pastoralreferenten sowie Religionslehrern. Gefragt sei eine geistliche Erneuerung, um authentisch Zeugnis über die "Gottes- und Christusfreundschaft" abzulegen.



In dem Memorandum mit dem Titel "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" plädieren Theologen unter anderem für eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern, die Priesterweihe auch von Verheirateten, eine verbesserte kirchliche Rechtskultur und mehr Respekt vor individuellen Lebensentscheidungen. Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften oder als wiederverheiratete Geschiedene Liebe und Treue lebten, dürften nicht einfach ausgeschlossen werden. Insgesamt 307 Professoren und Dozenten haben den Aufruf unterzeichnet, darunter 239 aus dem deutschsprachigen Raum und 68 aus anderen Ländern.