DOMRADIO.DE: Sind am Montag alle vier Reisebusse pünktlich in Lourdes angekommen?
Volker Andres (Diözesanvorsitzender des BDKJ Köln): Alle Busse sind pünktlich angekommen. Sie kamen ein bisschen zeitversetzt an, was uns natürlich die Möglichkeit gegeben hat, sie einzeln in Empfang zu nehmen.
Und wir konnten das Chaos rund um Parkplätze und Übernachtungsmöglichkeiten der Pilgerinnen und Pilger so auch ein wenig entzerren.
DOMRADIO.DE: Was stand am Abend noch auf dem Programm?
Andres: In Lourdes gibt es an jedem Abend eine Lichterprozession. Daran haben wir natürlich teilgenommen, bevor es ein Abendessen gab.
Das war für die Pilger besonders beeindruckend, wenn dann die Dämmerung einbricht und man mit den Kerzen und Rosenkranzgebet durch die Wallfahrtsstätte läuft.
DOMRADIO.DE: Geschlafen wurde dann in einer Turnhalle. Wie war das?
Andres: Am Abend konnten wir die Turnhalle beziehen, ein wenig später als ursprünglich gedacht. Dort haben sich alle gut eingelebt und konnten meinem Eindruck nach auch gut schlafen.
Während der 20 Stunden langen Busfahrt kam der Schlaf zu kurz. Und nach dem langen Tag in Lourdes haben sie dann tief und fest geschlafen. Aber sie waren am Dienstagmorgen auch schon wieder auf Achse.
DOMRADIO.DE: Die Jugendlichen haben sich lange auf diese Pilgerreise vorbereitet und jetzt geht es endlich los. Wie nehmen Sie die Stimmung in den Gruppen wahr?
Andres: Die Stimmung ist sehr euphorisch und die Freude groß, dass es endlich los geht. Natürlich gibt es ein paar Strapazen, aber das nehmen alle sehr locker hin.
Wir haben uns vorher ein bisschen größere Sorgen gemacht und freuen uns jetzt zum einen, hier in Lourdes den Tag zu verbringen und die heiligen Stätten zu besuchen. Zum anderen freuen wir uns auch darüber, mit den 4.000 jungen Menschen, die schon hier vor Ort sind, in Begegnung zu gehen und gemeinsam zu beten und zu feiern.
DOMRADIO.DE: Es gab ein bisschen Aufregung vorweg, weil die Übernachtung nicht im Hotel stattfand, sondern in einer Sammelunterkunft ohne Duschen. Das klingt ja auch erst mal abenteuerlich. Wie ist das gelaufen?
Andres: Das hat uns vor zwei Wochen auch kalt erwischt, weil wir da erst die Information erhalten haben. Aber wir haben versucht, das Beste draus zu machen.
Das mit den Duschen haben wir auch regeln können. Direkt nebenan ist ein Schwimmbad. Mit ihnen haben wir geklärt, dass unsere Teilnehmer da duschen können. Ansonsten gibt es Toiletten und auch Waschmöglichkeiten.
Es ist nicht so schlimm geworden, wie wir uns das vorgestellt hatten. Darauf haben sich die Teilnehmer eingestellt, weil es eben klar ist, dass beim Weltjugendtag Sammelunterkünfte dazugehören. Nur in Lourdes haben wir vorher nicht damit gerechnet.
DOMRADIO.DE: Heute steigen die Gruppen wieder in den Reisebus ein. Wie haben Sie sich jetzt für die noch kommenden 20 Stunden Busfahrt gewappnet?
Andres: Wir verbringen erst noch den Tag in Lourdes. Es gibt eine internationale Jugendmesse und dann gibt es hier die Möglichkeiten, sich noch mal mit Verpflegung einzudecken, ein bisschen auszuruhen oder in das eben erwähnte Schwimmbad zu gehen.
Nach dem langen Tag kann man vielleicht auch im Bus schlafen. Aber natürlich sind 20 Stunden Busfahrt durch die Nacht bis nach Portugal nochmal eine große Herausforderung.
DOMRADIO.DE: Worauf freuen Sie sich denn am meisten bei den anstehenden Tagen der Begegnung?
Andres: Ich freue mich, mit unseren jungen Menschen in Kontakt zu kommen und ihnen beizustehen. Und auch auf die Begegnung mit den vielen internationalen jungen Menschen, die schon in Aveiro sind oder auch in den nächsten Tagen ankommen.
Meine Erfahrung bei den vergangenen Weltjugendtagen war immer, dass die Tage der Begegnung das intensivere Erlebnis sind, weil man da viel enger in Kontakt kommt und die Gruppen auch noch viel kleiner sind. Und das wird bestimmt das Highlight für viele Menschen auf dieser Wallfahrt.
Das Interview führte Tim Helssen.