domradio.de: Ist die Karnevalsstimmung etwas getrübt in diesem Jahr?
Christoph Kuckelkorn: Im Gegenteil. Wir können mit einem ganz anderen Fokus feiern, viel befreiter. Die fest definierte Auszeit vor der Fastenzeit ist für die Kölner im Jahreskreis etwas ganz Wichtiges und die werden das entsprechend zelebrieren und wir können uns richtig drauf freuen.
domradio.de: Läuft die Vorbereitung auf den Rosenmontagszug in diesem Jahr denn anders?
Christoph Kuckelkorn: Wir haben in den vergangenen Jahren viel Routine bekommen, viele Arbeiten sind vorgezogen worden, nicht zuletzt wegen der kurzen Session. Wir gehen deswegen ganz locker durch die Session.
domradio.de: Angenommen aufgrund einer Terrordrohung sind Zugteilnehmer und -gäste in Gefahr, haben Sie einen Notfallplan?
Christoph Kuckelkorn: Wir haben für alle möglichen Szenarien die entsprechenden Maßnahmen vorbereitet. Im Übrigen sind Zugabsagen nicht neu für den Kölner Karneval, zumindest wegen schlechten Wetters mussten Züge teilweise gestrichen werden. Bei politischen und anderen sicherheitsrelevanten Themen entscheidet das Innenministerium oder die Ordnungsbehörden.
domradio.de: Im vergangenen Jahr war es der Charlie-Hebdo-Mottowagen, der Ihnen Kopfzerbrechen bereitet hat, in diesem Jahr ist es eine mögliche Terrorgefahr oder die Gefahr sexueller Übergriffe. Würden Sie sagen "irgendwas ist immer"?
Christoph Kuckelkorn: Durch die Nachrichtenverbreitung in sozialen Netzwerken haben die Menschen einen ganz anderen Zugang zu Informationen bekommen. Manche Meldungen sind weder recherchiert noch reflektiert. Das macht es uns hier und da etwas schwerer, aber auch darauf sind wir gut eingestellt. Ansonsten – wann immer mal ein "Schatten" auf dem Karneval gelegen hat, ist der Karneval am Ende sehr bunt und besonders massiv gefeiert worden. Auch in diesem Jahr werden die Leute "Karneval feiern" als ein Statement sehen und wir können uns auf einen wunderschönen Karneval freuen.