Veggie-Days auf der Weltklimakonferenz in Dubai: Das Essen, das den Teilnehmern serviert werden wird, ist dem Anlass entsprechend angepasst. Es besteht zu zwei Dritteln aus pflanzlichen Lebensmitteln. Dafür hat sich unter anderem ProVeg International eingesetzt, eine Ernährungsorganisation, die für die Transformation des globalen Ernährungssystems wirbt.
Kein Problem für den britischen König, denn er hat schon 2021 in einem Interview mit der BBC erklärt, er verzichte zwei Tage die Woche auf Fleisch und Fisch sowie an einem Tag auf Milchprodukte.
König Charles zählt zu bekanntesten Umweltschützern weltweit
König Charles III. ist neben Papst Franziskus und vielleicht noch Greta Thunberg, die sich gerade ins politische Abseits manövriert hat, einer der bekanntesten Umweltschützer der Welt. Seit mehr als 50 Jahren weist er darauf hin, wie gefährlich das Verhalten der Menschen sei.
Am 19. Februar 1970 warnte Charles, damals noch Prince of Wales und 21 Jahre alt, in seiner ersten großen Rede über die Umwelt vor den gefährlichen Auswirkungen der Plastikverschmutzung. 2020 hat er seine Rede von vor 50 Jahren in einem Video kommentiert, das auf dem YouTube-Kanal der Royal Family zu sehen ist. Das Thema ist heute aktueller denn je.
Klimagipfel für König Charles wichtiges Forum
Die Klimagipfel sind für ihn ein wichtiges Forum. Bereits auf dem Weltklimagipfel in Paris vor acht Jahren hielt Charles die Eröffungsrede. Damals rief er zu einer groß angelegten Kampagne zur Bekämpfung des Klimawandels auf und forderte von den Staats- und Regierungschefs der Welt, "Billionen, nicht Milliarden von Dollar" bereitzustellen.
Dass es zum Pariser Klimaabkommen kam, wird auch ihm zugeschrieben. In seiner Rolle als Thronfolger mit Schirmherrschaften über viele Wohltätigkeitsorganisationen hat er eine Meisterschaft darin entwickelt, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und wenn möglich, konkrete Ergebnisse zu erreichen.
Vergangenes Jahr durfte er nicht teilnehmen
Im vergangenen Jahr durfte er auf Anweisung der Regierung nicht teilnehmen, aber im Vorfeld hatte er für rund 400 Teilnehmer einen Empfang gegeben und ihnen sicherlich seine Einstellung vermittelt. 2021, als der Weltklimagipfel (COP26) im schottischen Glasgow stattfand, erklärte Charles den Teilnehmern in seiner Ansprache, dass man vor der letzten Chance stünde, die Welt vor einem unkontrollierten Klimawandel zu retten.
Wurde er in den 1980er Jahren noch verlacht, weil er mit seinen Pflanzen sprach, so sind die Themen, die er damals schon verfolgte, heute im Mainstream angekommen. Seinen Landsitz Highgrove House hat er schon früh auf organische Landwirtschaft umgestellt. Es wird erzählt, dass er dort sein Badewasser im Sommer mit einem Schlauch nach draußen leitet, um damit die Blumen zu gießen.
Charles fordert im Einklang mit natürlicher Umgebung zu leben
2010 veröffentlichte er das Buch "Harmonie". Es ist das Manifest eines konservativen Revolutionärs, in dem er seine Sicht der Welt ausbreitet. Für ihn hat die Menschheit nur dann eine Zukunft, wenn sie lernt, mit ihrer natürlichen Umgebung in Einklang zu leben.
Zu dieser Zeit sagte er auch, er verstünde sich nicht nur als Verteidiger des Glaubens - in Anspielung auf seine Rolle als weltliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England - sondern auch als Verteidiger der Umwelt.
Seine Möglichkeiten begrenzt seitdem er König ist
Seine Möglichkeiten sind, seitdem er König ist, jedoch begrenzt. So musste er bei der diesjährigen Eröffnung des Parlaments die von Premierminister Rishi Sunak geschriebene Rede vorlesen, in der dieser verkünden ließ, dass bestimmte grüne Ziele zurückgefahren werden. Der König verzog keine Miene, war aber bestimmt nicht glücklich.
Seinen engagierten Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz hat er auch an seine Söhne, die Prinzen William und Harry, weitergegeben. Beide haben sich immer wieder für entsprechende Projekte eingesetzt. Prinz William, der als Thronfolger noch mehr Möglichkeiten hat, sich zu positionieren und zu äußern, hat den Earthshot Prize ins Leben gerufen, der jedes Jahr an fünf Personen für ihre Beiträge zum Umweltschutz verliehen wird. Der König und sein Sohn - vereint für die Umwelt. Nur ein Thema lassen sie außen vor, wahrscheinlich aus praktischen Gründen: Flugscham.