"Es kann nicht sein, dass die Guerilla auf der einen Seite vom Frieden spricht, aber zur gleichen Zeit die ärmsten Teil der Bevölkerung angreift", sagte der Bischof von Buenaventura, Hector Epalza, am Montag (Ortszeit) dem Sender "Blue Radio". Die Stadt sei erneut Opfer der Farc-Gewalt geworden, so der Bischof.
Die linksgerichtete Guerilla halte ihre Versprechen nicht; ihr Verhalten entspreche nicht ihren Worten. Nach dem Angriff auf das Kraftwerk blieben mehr als 400.000 Menschen tagelang ohne Strom. Die Stadt an der Pazifikküste zählt zu den ärmsten Regionen des Landes.Trotz laufender Friedensgespräche in Kuba hatten zuletzt die Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und den Streitkräften wieder zugenommen. Nach einer Reihe heftiger Luftangriffe auf Farc-Stellungen kündigte die Guerilla die einseitige Waffenruhe vor kurzem wieder auf.
Seit Ende 2012 laufen die Friedensverhandlungen zwischen der größten kolumbianischen Rebellengruppe Farc und der Regierung in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Die Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft Norwegens und Kubas und werden von Chile und Venezuela begleitet. Die aktuelle Runde der Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc ist um mehrere Tage verlängert worden. Noch bis zum Donnerstag (4. Juni) soll nun über die Entschädigung der Opfer des seit Jahrzehnten dauernden Konflikts beraten werden, wie die Unterhändler am Sonntag in Havanna mitteilten.
Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte und älteste noch aktive Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein.