Hohe Flammen am Pariser Nachthimmel lodern über Stunden. Fassungslos sehen Zehntausende an der Seine, wie ihre Kathedrale ein Opfer der Flammen wird. Millionen von Menschen weltweit sind in unserer Medienwelt in Echtzeit dabei. Sehen hilflos zu, wie eine der beliebtesten Kirchen der Welt verglüht, Kunstwerke aus Jahrhunderten für immer zerstört werden. Trostlos und traurig erlebt man, was man sich eigentlich gar nicht vorstellen konnte.
Ja, es gibt Feuer, schreckliche Flammenmeere. Aber in der heutigen Zeit kann so etwas doch eigentlich gar nicht passieren. Doch: Trotz all der Brandschutzmaßnahmen, trotz all der Feuerlöschübungen und unserer hochkomplexen Sicherungstechnik machen uns die Flammen über Frankreichs Wahrzeichen und Weltkulturerbe drei Tage vor Karfreitag klar, wie verletzlich unsere Welt ist, zeigt uns das Inferno von Paris, dass wir Menschen niemals alles alleine in der Hand haben.
Schmerzlich werden wir so gerade in der Heiligen Woche daran erinnert, dass auch in unserer hochtechnisierten Welt alles, aber wirklich alles und ohne jede Ausnahme vergänglich ist. Wie tröstlich ist es da, dass wir als Christen in der österlichen Hoffnung leben dürfen, dass der Tod nie das letzte Wort hat.
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur