In dem Zentrum sollen künftig Rabbiner und Rabbinerfrauen aus ganz Europa aus- und weitergebildet werden. Mit der mit dem Umzug verbundenen Ausweitung ihres Engagements wolle die CER jüdisches Leben in Europa sichtbarer machen, hieß es. Der Standort München stehe "exemplarisch für viele emotionale Momente sowie Höhen und Abgründe in der deutsch-jüdischen Geschichte".
Mit seiner Hauptsynagoge und dem Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz und zuletzt als Anlaufstation jüdischer Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und aus Russland habe sich die bayerische Landeshauptstadt "zu einem neuen Kristallisationspunkt für jüdisches Leben in Europa entwickelt".
"Leuchtturm der Hoffnung"
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wurde am Dienstagabend in München für sein Engagement zum Schutz und zur Förderung jüdischen Lebens mit dem Lord-Jakobovits-Preis ausgezeichnet. CER-Präsident Pinchas Goldschmidt sagte: "Unter der Führung von Ministerpräsident Markus Söder ist Bayern zu einem Leuchtturm der Hoffnung für jüdische Gemeinden in Europa geworden, zu einem Ort, an dem sie sich willkommen, unterstützt und geschätzt fühlen können."
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte: "Es macht mich stolz und glücklich zu sehen, dass meine Heimatstadt München heute zu einem der bedeutendsten jüdischen Zentren in Europa geworden ist." Besonders die aktuelle Staatsregierung verbinde "kompromisslosen Kampf gegen alle Formen von Judenhass mit einer gezielten Förderung des jüdischen Gemeindelebens".
Engagement für Religionsfreiheit
Die CER vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder, darunter 800 aktive Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok. Sie engagiert sich für Religionsfreiheit sowie den interkulturellen und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen. Präsident ist seit 2011 der ehemalige Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt.
Der Lord-Jakobovits-Preis des europäischen Judentums erinnert an einen früheren CER-Präsidenten dieses Namens. Er wird jährlich verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der ehemalige polnische Premier und EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek sowie die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel.