Konflikt um Bischofswahl mit Homosexuellen in den USA eskaliert

Anglikaner entzweit

In der anglikanischen Weltkirche hat sich der Konflikt um die Wahl homosexueller Priester ins Bischofsamt verschärft. Die Diözese Los Angeles der Episkopalkirche in den USA teilte am Sonntag mit, dass dort bei der Bischofswahl im Dezember ein schwuler Priester und eine lesbische Pfarrerin kandidieren würden. Konservative Anglikaner lehnen Homosexuelle im Priesteramt ab.

 (DR)

Los Angeles gilt als eine der liberalsten Diözesen der zur anglikanischen Gemeinschaft gehörenden Episkopalkirche.  Insgesamt stünden sechs Kandidaten für das Bischofsamt zur Wahl, hieß es in Los Angeles. Darunter seien der schwule Priester John Kirkley (San Francisco) und die lesbische Priesterin Mary Douglas Glasspool aus dem Bundesstaat Maryland.

Wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Homosexualität droht den Anglikanern die Spaltung. Die Ernennung des schwulen Priesters Gene Robinson zum Episkopalbischof in New Hampshire im Jahr 2003 hatte unter traditionellen Anglikanern Entrüstung ausgelöst. Vor allem Bischöfe aus Afrika protestierten, sie vertraten die Ansicht, Homosexualität sei Sünde. Daraufhin beschloss die rund zwei Millionen Mitglieder zählende Episkopalkirche 2006  ein Moratorium für die Weihe von homosexuellen Bischöfen.

Im Juli 2009 verabschiedete die amerikanische Kirche aber eine Revision und entschied, dass man gleichgeschlechtlich orientierten Männern und Frauen grundsätzlich den Zugang zu allen kirchlichen Ämtern bis zum Bischofsamt ermöglichen wolle. Bereits am Samstag hatte die Episkopaldiözese von Minnesota die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft lebende Priesterin Bonnie Perry zur Bischöfin nominiert. In Minnesota wird Ende Oktober gewählt.