Können wilde Tiere und Pflanzen besser vor dem Aussterben geschützt werden, wenn nachhaltiger Handel mit ihnen getrieben werden darf? Das ist eine der umstrittenen Fragen, mit denen sich die Artenschutzkonferenz seit dem 17. August in Genf beschäftigt. Es geht bis 28. August unter anderem darum, ob Handelsverbote mit Elfenbein und Jagdtrophäen von Elefanten und Nashörnern gelockert werden sollen. Für Giraffen wollen andere Länder einen besseren Schutz.
Wildschutz und die Abwehr illegaler Schmuggler koste viel Geld, sagte die neue Generalsekretärin des Übereinkommens über den Handel mit wilden Tieren und Pflanzen (Cites), Ivonne Higuero, zum Auftakt der Konferenz mit etwa 3000 Teilnehmern. Die lokale Bevölkerung müsse von ihrem Einsatz auch wirtschaftlich profitieren können. "Der Schutz und der legale Handel mit Wildarten tragen zu nachhaltiger Entwicklung bei, das ist bewiesen", sagte sie. "Tourismus ist ein Teil der Lösung, aber wir müssen weitere Lösungen im Rahmen legalen Handels finden."
Tierschützer kritisieren diese Auffassung. Bei Cites gehe es einzig um den Schutz der Arten, sagte Daniela Freyer, Mitgründerin der Organisation Pro Wildlife. Sie ist strikt gegen jede Lockerung von Wildschutz. Die Einnahmen aus Jagdlizenzen kämen selten in großem Umfang der lokalen Bevölkerung zu Gute. (dpa/Stand 17.08.2019)