Kooperation mit Caritas und Diakonie angestrebt

Islamkonferenz will Kirchen einbinden

Muslimische Gemeinschaften haben keine Wohlfahrtsverbände. Der Vorschlag des Innenministers de Maizière, Diakonie und Caritas in die Beratungen der Islamkonferenz einzubeziehen, stößt auf Zustimmung.

Aiman Mazyek (dpa)
Aiman Mazyek / ( dpa )

Bei den Beratungen der Islamkonferenz wollen Bundesregierung und Islam-Verbände künftig offenbar auch die Kirchen einbinden. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte, der Sachverstand von evangelischer und katholischer Kirche sowie der Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas sei besonders bei den Themen Wohlfahrt und Seelsorge gefragt. Der Vorschlag, sie in das Gremium einzubinden, sei von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gekommen und bei den Verbänden auf Wohlwollen gestoßen.

Dialog zwischen Staat und Muslimen

Die Islam-Verbände und de Maizière hatten sich Ende Januar ein erstes Mal getroffen, um über die künftige Zusammenarbeit in der Islamkonferenz zu beraten. Die Beratungen in dem 2006 gestarteten Gremium für den Dialog zwischen Staat und Muslimen waren zuletzt immer wieder ins Stocken geraten, weil es zwischen den muslimischen und staatlichen Vertretern Streit über Themensetzung und Teilnehmer gegeben hatte. Am Montag soll der künftige Fahrplan beschlossen werden.

Schwerpunktthemen Wohlfahrt und Seelsorge 

Dem ersten Einvernehmen nach sollen unter anderem die Bereiche Wohlfahrt und Seelsorge in Zukunft Schwerpunktthemen sein. Anders als die Kirchen haben muslimische Gemeinschaften keinen Wohlfahrtsverband. Ob es einen solchen künftig geben könne, hänge von den Ergebnissen der Gespräche in der Islamkonferenz ab, sagte Mazyek.

Bei einer möglichen Zusammenarbeit mit den Kirchen in der Islamkonferenz verwies Mazyek auf bereits bestehende Kooperationen auf lokaler Ebene. Die gebe es beispielsweise im Bereich der Unfallhilfe und -seelsorge, sagte Mazyek.


Quelle:
epd