Kopten fordern Schutzmaßnahmen gegen Islamisten auf dem Sinai

Appell der Bischöfe in Ägypten

Nach der Flucht koptischer Christen aus Rafah hat der Heilige Synod der koptisch-orthodoxen Kirche Schutzmaßnahmen für die christliche Minderheit Ägyptens gefordert. Die Bischöfe der koptischen Kirche verurteilten die Drohungen gegen die Christen und die Untätigkeit der Behörden.

 (DR)

Medien hätten bereits vor mehr als einem Monat auf die Lage im Sinai aufmerksam gemacht, die zuständigen Stellen hätten jedoch keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet, erklärte laut dem arabischsprachigen Internetportal "Abouna.org" am Freitagabend der Bischof von Assuan, Anba Hedra, im Anschluss an eine Dringlichkeitssitzung. Es sei eine nationale Pflicht, Sicherheit für alle Bürger zu garantieren.



Laut Medienberichten waren am Donnerstag neun koptische Familien nach Todesdrohungen mutmaßlicher Islamisten aus Rafah ins nahegelegene el-Arish geflohen. Zuvor hätten Unbekannte Schüsse auf ein koptisches Geschäftshaus abgegeben. Zudem seien Flugblätter aufgetaucht, in denen Kopten aufgefordert worden seien, die Stadt binnen 48 Stunden zu verlassen. Bereits 2011 war die Kirche von Rafah Ziel mehrerer Anschläge. Angreifer plünderten das Gotteshaus, zerstörten Einrichtungsgegenstände und legten Feuer.



Die koptische Organisation "Maspero" hatte den "Akt der Vertreibung" der koptischen Familien als eine Verletzung der Rechte ägyptischer Christen und eine Missachtung der staatlichen Souveränität kritisiert. Der Sinai drohe eine "islamistische Domäne" zu werden.