CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauersagte der "Bild"-Zeitung (Mittwoch): "Es geht da nicht nur um Flüchtlinge, sondern um alle Jugendlichen. Ich bin davon überzeugt, dass der Besuch einer Gedenkstätte auf jedem Lehrplan stehen und sich jeder zumindest einmal in seinem Leben damit auseinandersetzen muss."
Entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus
Kramp-Karrenbauer forderte zudem ein entschiedeneres Vorgehen gegen Antisemitismus. Deutschland sei ein offenes Land, in dem Religionsfreiheit herrsche. "Es ist unsere historische Verpflichtung, Antisemitismus in jeder Form zu bekämpfen", sagte die Politikerin.
Dabei müsse nicht zuletzt auf Bildung bei Kindern und Jugendlichen gesetzt werden. Aber klar sei auch: "Wir dürfen keine Orte zulassen, wo sich jemand mit Kippa nicht auf die Straße traut." Der Staat müsse dann diese Plätze und Straßen entsprechend besser schützen.
Deutlich machen: "Wir dulden keinen Antisemitismus"
Auf die Frage, ob es ein besonderes Problem mit Antisemitismus bei Flüchtlingen gebe, antwortete Kramp-Karrenbauer: "Das kann man pauschal nicht sagen, aber natürlich ist es so, dass die Menschen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns gekommen sind, eine andere Geschichte und Sozialisation haben." Es müsse daher deutlich gemacht werden: "Wir dulden keinen Antisemitismus. Wer in Deutschland bleiben will, muss das akzeptieren."
Doch nicht jeder ist sich sicher, dass ein Pflichtbesuch der richtige Weg sei. Im Interview mit DOMRADIO.DE unterstrich etwa Björn Mensing, der evangelische Pfarrer der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, der auch durch die Gedenkstätte führt, dass er einen Pflichtbesuch für problematisch halte.