Kreditinstitute überlegen angeblich "Superbank"

Mit Fusion aus der Krise?

Deutsche Kreditinstitute denken Medienberichten zufolge angesichts der internationalen Finanzkrise über die Gründung einer sogenannten Superbank nach. Laut Medienbericht könnten sich Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank und Postbank zu einem der weltweit größten Geldhäuser vereinigen.

 (DR)

Dieser "Global Player" käme auf insgesamt mehr als 40 Millionen Kunden, berichtete die Onlineausgabe des Magazins "Stern" am Freitag unter Berufung auf Finanzkreise. Die Deutsche Bank brächte 14 Millionen Privatkunden ein, die Postbank rund 13 Millionen sowie die Dresdner Bank und die Commerzbank jeweils rund 7 Millionen Kunden. Die Bank könnte wegen schwieriger Fusionsverhandlungen aber voraussichtlich erst im Jahre 2009 gegründet werden, hieß es.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte dem Medium die Überlegungen nicht kommentieren. Das Projekt sei aus Sicht der Deutschen Bank nahe liegend, da der Bankenmarkt derzeit die Bildung einer entsprechenden Bank möglich erscheinen lasse, sagten Dresdner-Bank-Mutter Allianz und die Commerzbank. Interessen der Allianz, die über die Dresdner Bank ihre Versicherungen vertreibt, stünden dem jedoch entgegen. In Regierungskreisen hieß es laut stern.de, man könne sich durchaus vorstellen, dass der Bund die Postbank einbringt, falls sich die drei Privatbanken auf die Bildung eines "nationalen Champions" einigen sollten.

Keine kartellrechtlichen Probleme
Kartellrechtliche Probleme erwarten die Anhänger der Fusionsidee nicht, wie stern.de weiter erfuhr. Die Super-Bank käme in Deutschland zwar auf einen hohen Marktanteil, einen trotzdem funktionierenden Wettbewerb könnten aber die im Kundengeschäft breiter verankerten Sparkassen und Volksbanken garantieren. Allerdings könnte eine Fusion viele Arbeitsplätze kosten.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte zuvor in ihrer Freitagausgabe berichtet, die Allianz erwäge für ihre Tochter Dresdner Bank ein Dreier-Bündnis mit der Commerzbank und der Postbank. Das Modell würde vorsehen, die Dresdner Bank als Sacheinlage in die Commerzbank einzubringen. Das so neu formierte Institut würde mit der Allianz als Großaktionär anschließend eine Mehrheit an der demnächst zum Verkauf stehenden Postbank erwerben.