Kritik an "Brot statt Böller"-Spendenaufruf

Der erhobene Zeigefinger

Die "Aktion 3. Welt Saar" hat den traditionellen "Brot statt Böller"-Spendenaufruf der evangelischen Kirche kritisiert. Der unterstellte Zusammenhang zwischen Silvesterfeuerwerk und Hunger und Armut sei beliebig gewählt, sagte Aktionsvorstand Hans Wolf.

Silvesterfeuerwerk 2014 in München / © Peter Kneffel (dpa)
Silvesterfeuerwerk 2014 in München / © Peter Kneffel ( dpa )

Genauso gut könnte man zum Verzicht auf Weihnachtsbäume, Smartphones oder zur Absage von Fußballspielen aufrufen, so Wolf am Montag im saarländischen Losheim. Es sei besser, die Aktion "Brot statt Böller" einzustellen, so Wolf.

Die Nichtregierungsorganisation kritisierte, der Einsatz für weltweite Solidarität laufe ins Leere, wenn er mit Leidensmiene und erhobenem Zeigefinger einhergehe. Grund für Hunger sei nicht die Freude am Feuerwerk, sondern die verfehlte Agrarpolitik der reichen Staaten, so Wolf. Er rief zu Demonstrationen für eine gerechtere Verteilung von Lebensmitteln im Rahmen der Agrarmesse "Grüne Woche" im Januar in Berlin auf.

Unter dem Motto "Brot statt Böller" bittet das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" seit mehr als 30 Jahren jeweils zu Silvester um Spenden. Allein in Deutschland werden nach Angaben der Kirche zum Jahreswechsel mehr als 100 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben.


Quelle:
KNA