In Frankfurt formiert sich Protest gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der seit längerem wegen seines Führungsstils und angeblicher Verschwendung kritisiert wird. In einem offenen Brief kritisieren die Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken sowie Priester und Laien die Führung des Bistums unter dem Geistlichen. Der Brief gilt als Zeichen der Solidarität mit dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz. Dem soll der Bischof Medienberichten zufolge nach einem kritischen Fernsehinterview den Rücktritt nahe gelegt haben. Das Bistum bestreitet diese Interpretation.
Die umstrittene neue Residenz des katholischen Bischofs von Limburg hat knapp zehn Millionen Euro gekostet - viermal mehr als ursprünglich geplant. Das Bistum nannte in einer Mitteilung Gesamtkosten von 9,85 Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro stammten aus Kirchensteuermitteln, den Rest trage der Bischöfliche Stuhl, ein vom Bischof verwaltetes Kirchenvermögen. Tebartz-van Elst war wegen der hohen Kosten immer wieder Verschwendung vorgeworfen worden. Der Bischof verwies stets darauf, dass der Bau schon 2007 vor seinem Antritt beschlossen worden sei.
Gegen Tebartz-van Elst wird zudem wegen einer möglichen Falschaussage über einen teuren Indien-Flug ermittelt. Mehrere Anzeigeerstatter werfen dem Bischof vor, in einem Rechtsstreit mit dem "Spiegel" gelogen zu haben. Der 53-jährige Bischof soll eine falsche Erklärung über ein Upgrade in die First-Class gemacht haben, wie es hieß. Der Bischof hatte zunächst betont, nicht Erste Klasse geflogen zu sein, diese Behauptung gegenüber dem "Spiegel" aber anschließend in einer eidesstattlichen Versicherung bestritten. Der "Spiegel" hatte das Gespräch mit einem Redakteur allerdings per Videokamera aufgenommen. (dpa)